Kommentar zu ABDOMEN BECKEN – Versteckte Pankreaskarzinome mit CT-Nomogramm aufspüren

Bei der hier vorgelegten Studie von Lim und Mitarbeitern handelt es sich um eine retrospektive Single-Center-Studie. Eingeschlossen wurden 92 Patienten, 38 hatten ein Malignom, 54 hatten eine benigne Ursache für den Gangabbruch. Die Fragestellung, die die Studie behandelt, ist durchaus von klinischer Relevanz: Lassen sich bei Patienten mit Abbruch des Pankreashauptganges, aber ohne bildmorphologisch fassbaren Tumor Zeichen identifizieren, welche ein Pankreaskarzinom (PDCA) sicher identifizieren können. Die Autoren tragen dabei insgesamt 4 laborchemische bzw. bildmorphologische Zeichen zusammen. Dabei handelt es sich zum einen um die Erhöhung des CA 19–9, die Lokalisation des Pankreasgangabbruches, die Organkontur im Bereich des Gangabbruches sowie das Vorliegen einer Pankreatitis. Alle Zeichen für sich sind bereits mehrfach untersucht worden und haben ihren Stellenwert in der Pankreaskarzinom Diagnostik bereits gezeigt. Die wesentliche Leistung der vorgelegten Arbeit ist also die Verknüpfung dieser 4 Zeichen zu einem Nomogramm. Allen 4 Zeichen wird dabei ein gewisser Zahlenwert zugeordnet und daraus die Wahrscheinlichkeit auf das Vorliegen eines Malignoms abgeleitet. Im Ergebnis kommen die Autoren zu dem Schluss, dass mit diesem Nomogramm eine außerordentlich hohe diagnostische Genauigkeit (AUC=0.84) erreicht werden kann.

Publication History

Article published online:
06 July 2023

• Literatur

• 1 Costache MI, Costache CA, Dumitrescu CI. et al. Which is the best imaging method in pancreatic adenocarcinoma diagnosis and staging – CT, MRI or EUS?. Curr Heal Sci J 2017; 43: 132-136
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