Laryngorhinootologie 2009; 88(3): 156-157
DOI: 10.1055/s-0029-1213798
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Posteriore Tympanotomie - Anatomische Varianten in der Computertomografie

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Publication Date:
09 March 2009 (online)

 

Eine Läsion des N. facialis ist die Hauptkomplikation der posterioren Tympanotomie. Die präoperative Erfassung des Nervenverlaufs und der anatomischen Beziehung seines vertikalen Anteils mit dem Mastoidantrum sind daher von entscheidender Bedeutung. Eur Arch Otorhinolaryngol 2008; 265: 887–891

Die südkoreanische Arbeitsgruppe um K. W. Chang analysierte hochauflösende, axiale CT von 102 Patienten, die wegen einer chronischen Otitis media operiert werden sollten. Die 42 Männer und 60 Frauen waren durchschnittlich 47,3 Jahre alt. Außerdem untersuchten die Mediziner Aufnahmen von 42 Kontrollpersonen, die aufgrund eines Hörverlustes eine CT bekamen und bei denen ein Normalbefund vorlag.

Die Bildbefundung ergab 6 anatomische Varianten. Der Typ 1 zeigte keine Protrusion des N. fazialis und einen normalen Fazialiskanal. Dieser Typ kam sowohl bei den Patienten (56,7%) als auch bei den Kontrollen (80,1%) am häufigsten vor. Typ 2 unterschied sich durch einen teilweise besonders dünnen Fazialiskanal. Eine Protrusion des Nerven in das Antrum bei regulärem Kanal charakterisierte Typ 3. Bei Typ 4 bestand ebenfalls eine Vorwölbung bei gleichzeitig partiell dünnem Fazialiskanal. Typ 5 und 6 unterschieden sich durch die Bildung neuer Knochenformationen, die entweder um den Fazialiskanal lagen oder solche, die mit einem kleinen oder kontrahierten Antrum vorkamen. Eine Seitendifferenz bestand für entzündete und gesunde Ohren nicht. Die Variationen vom Typ 4, 5 oder 6 kamen bei den Kontrollen nicht vor. Typ 5 und 6 machten bei den Patienten 31,3% aus. Typ 2 und 3 wurden als besonders gefährdet für eine akzidentelle Verletzung eingestuft und fanden sich bei 11,2% der Patienten und 19,9% der Kontrollen.

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