Laryngorhinootologie 2009; 88(6): 374-375
DOI: 10.1055/s-0029-1224830
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Pädiatrie - Wie sicher sind Eingriffe in ambulanten Operationszentren?

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Publication Date:
08 June 2009 (online)

 

Der Trend zu ambulanten Operationen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Diese finden in Amerika zunehmend an speziellen pädiatrischen Operationszentren, die nicht direkt an ein Krankenhaus angeschlossen sind, statt. Ob dort otolaryngologische Eingriffe bei Kindern sicher durchgeführt werden, prüften R. K. Shah et al. Laryngoscope 2008; 118: 1937–1940

Die Ärzte analysierten retrospektiv ihre Krankenakten am Ambulatory Surgery Center ASC in Washington. Alle Patienten aus den Jahren 2000–2007 wurden in die Studie aufgenommen. Die Operateure, Assistenten und Pflegekräfte waren durchweg spezialisiert und hatten mehrjährige Erfahrung.

4 979 (55 %) Operationen betrafen den HNO-Bereich. Die Kinder waren durchschnittlich 4,86 Jahre alt. Besonders häufig erfolgten Myringotomien (41,1 %), Adenoidektomien (28,9 %) und Tonsillektomien (17,7 %).

Zwischenfälle traten sehr selten auf. 9 Patienten erlitten eine Komplikation (0,2 %), von denen 5 (0,1 %) in ein Krankenhaus überwiesen und für eine Nacht stationär beobachtet wurden.

Die postoperativen Probleme waren sehr unterschiedlich. In 4 Fällen traten Blutungen auf, die bei 2 Patienten einen erneuten Eingriff erforderlich machten. 4 Patienten hatten während oder nach der Operation Atmungsprobleme, die auf Asthma, Pseudocholinesterasemangel und eine Halszyste zurückgeführt wurden. Alle Kinder erholten sich rasch und konnten ohne bleibende Probleme entlassen werden. Todesfälle traten nicht auf.

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