Laryngorhinootologie 2017; 96(10): 672-673
DOI: 10.1055/s-0043-108954
Referiert und Diskutiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nasenmuschelplastik: Welche Technik hat die Nase vorn?

Silke Gronau
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Publication Date:
10 October 2017 (online)

Veit JA et al. Three Different Turbinoplasty Techniques Combined With Septoplasty: Prospective Randomized Trial. Laryngoscope 2017; 127: 303–308

Operationen an den unteren Nasenmuscheln – meist in Verbindung mit einer Septumplastik – gehören zu den häufigsten HNO-Operationen. Die Septumplastik erfolgt heute weitgehend standardisiert. Für die Verkleinerung der unteren Nasenmuscheln gibt es zwar verschiedene Techniken, Standards fehlen jedoch. Deutsche Ärzte um J.A. Veit von der Universität Ulm verglichen 3 gängige Verfahren im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit.

Unterm Strich führten alle 3 Verfahren

  • Anteriore Turbinoplastik (ATP, n = 20)

  • Radiofrequenz-Ablation (RFS, n = 19)

  • Dioden-Laser-Ablation (DLA, n = 21)

– in Kombination mit einer standardisierten Septumplastik – zu einer Verbesserung der Nasenatmung. Dennoch gab es auf lange Sicht Unterschiede. Das zeigen die Ergebnisse der prospektiven, randomisierten, einfach-verblindeten Studie mit 60 Patienten. Alle Teilnehmer litten an einer verstopften Nase und wiesen eine Septumdeviation und eine beidseitige Hypertrophie der unteren Nasenmuscheln auf. Das Durchschnittsalter betrug 36,5 Jahre. Nachuntersuchungen fanden nach 3 (47/60), 12 (28/60) und 24 Monaten (26/60) statt. Diese umfassten: akustische Rhinometrie (AR), aktive anteriore Rhinomanometrie (AAR) und Saccharintest zur Beurteilung der mukoziliären Transportzeit (MCTT). Das subjektive Empfinden der Nasenatmung wurde mittels Nose Fragebogen und Bestimmung eines Nasenscores von 0 = keine Beschwerden bis 20 = sehr starke Beschwerden erhoben. Primärer Endpunkt der AR war das „Volumen 2“, definiert als Volumen zwischen Nasenklappe und Körper der unteren Nasenmuschel.