Laryngorhinootologie 2005; 84(10): 713-716
DOI: 10.1055/s-2005-921984
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Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel - Wirksamkeit von Befreiungsmanövern bestätigt

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Publication Date:
11 November 2005 (online)

 

Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPPV) ist eine häufige vestibuläre Störung. Ursächlich liegen eine Kanalolithiasis, eine Kupulolithiasis oder eine vaskuläre Ischämie zugrunde. Meist ist der hintere Bogengang betroffen, seltener der horizontale. Die Ätiologie ist oft unklar, gelegentlich spielen Traumen, Inaktivität, Infarzierung, Ischämie, höheres Alter sowie Erkrankungen oder Operationen des Ohres eine Rolle. Zur Behandlung stehen verschiedene Befreiungsmanöver zur Verfügung - 3 wurden jetzt in einer retrospektiven Studie hinsichtlich ihrer Effektivität miteinander verglichen.

R. L. Steenerson et al. überprüften die Behandlungsergebnisse von 923 konsekutiven Patienten mit BPPV des hinteren (n = 840) bzw. des horizontalen (n = 83) Bogenganges, die zwischen 2000 und 2003 an der Atlanta Ear Clinic behandelt worden waren (Laryngoscope 2005; 115: 226-231). Bei 607 Patienten waren Kanalithenrepositionsmanöver nach Parnes et al. und Epley durchgeführt worden, bei 233 Patienten modifizierte Befreiungsmanöver nach Semont und bei 83 Patienten mit Reizung des horizontalen Bogenganges Roll-Manöver nach Hain. Vor Beginn der Manöver hatten alle Patienten eine Woche lang Redistributionsübungen nach Brandt-Daroff erhalten. Die Patienten waren 12-94 Jahre alt und hatten im Schnitt seit 30 Monaten (1-565 Monate) Schwindelsymptome. Die Diagnosen wurden mittels Dix-Hallpike-Test gesichert. Kontrolluntersuchungen fanden nach 6 Monaten statt.

923 Patienten der Studie mit BPPV des hinteren und des horizontalen Bogenganges (Nach: Laryngoscope 2005; 115: 226-231).

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