Laryngorhinootologie 1994; 73(10): 538-542
DOI: 10.1055/s-2007-997190
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Mikrovaskuläre Gewebetransplantation zur plastischen Rekonstruktion des äußeren Kopf-Hals-Bereiches

Microvascular Tissue Transfer for Plastic Reconstruction of the Surface of the Head and Neck RegionF. Bootz, S. Preyer
  • Univ.-HNO-Klinik, Tübingen (Direktor: Prof. Dr. H. P. Zenner)
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Der freie Gewebetransfer bietet unter bestimmten Voraussetzungen eindeutige Vorteile bei der Rekonstruktion im äußeren Kopf-Hals-Bereich. Dies trifft zu für tiefe mehrschichtige Defekte, großflächige Defekte, nach bereits erfolgten Rekonstruktionen mit lokalen Lappenplastiken (Rezidiv), wenn ästhetisch störende Narben durch andere Lappenplastiken zu befürchten sind, bei schwierigen Transplantatlagern und für Fälle, bei denen lokales Gewebe nicht zur Verfügung steht (Kopfschwarte). Im Zeitraum von 1987 bis 1993 führten wir 30 solcher Rekonstruktionen durch, die wir hauptsächlich mit Hilfe des Unterarmlappens und des Skapular-Lappens vornahmen. Aber auch der Latissimus dorsi-Lappen und in einem Ausnahmefall der Rectus abdominis-Lappen wurden angewendet. In keinem Fall kam es zu einer Lappennekrose, die Transplantate heilten problemlos ein. Als Komplikation an der Entnahmestelle sahen wir nur in einem Fall nach Unterarmlappenentnahme eine Heilungsstörung des Spalthauttransplantates. Eine funktionelle Störung an der Entnahmestelle wurde jedoch nicht beobachtet. Die kosmetischen Ergebnisse waren insgesamt zufriedenstellend, wobei jedoch hauptsächlich bei vom Stamm entnommenen Lappen der Unterschied der Hauttextur und -färbe zur umgebenden Haut groß war.

Summary

Free tissue transfer is under certain circumstances an ideal reconstructive method for skin and soft tissue defects of the head and neck region. These are multilayer, large defects, recurrences after previous reconstructive methods, in cases of aesthetic disturbances due to local flaps, in difficult reconstructive areas due to chronic infection and radiotherapy and if local tissue is not available. From 1987 to 1993 we performed 30 reconstructions of the surface of the head and neck region with free flaps, mainly the forearm flap and the scapular flap. But also the latissimus dorsi flap and in one case the rectus abdominis flap were used. There was no flap failure. In only one case of a forearm flap we saw a delayed healing of the donor defect. There was no functional impairment of the donor defect. All cosmetical results were acceptable. Flaps from the trank mainly showed considerable differences in colour and texture to the surrounding skin.

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