Laryngorhinootologie 1996; 75(4): 250-253
DOI: 10.1055/s-2007-997571
KASUISTIK

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Neurinome im Halsbereich

Neurinomas of the NeckA. Franzen, K. Koegel
  • Klinik für HNO-Krankheiten und Plastische Wiederherstellungschirurgie, Katholisches Krankenhaus Essen-Werden (Leitender Arzt: Dr. med. Klaus Koegel)
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund: Neurinome der Hirnnerven und des Halssympathikus sind seltene Neubildungen, die bei unklaren Raumforderungen meist nicht in die differentialdiagnostischen Überlegungen mit einbezogen werden. Weder Klinik noch bildgebende Untersuchungsverfahren sind sicher hinweisgebend. Patienten: An einem Fallbeispiel werden die Problematik von Diagnostik, Differentialdiagnose und operativer Therapie vorgestellt. Ergebnisse: Neben der klinischen Untersuchung werden bei der präoperativen Diagnostik bildgebende Untersuchungsverfahren eingesetzt (B-Scan-Sonographie, CT und MRT), eine Punktion zur Histologiegewinnung ist meist kaum aussagekräftig. Ein vaskularisierter Tumor (Glomustumor) muß präoperativ ausgeschlossen werden. Die Therapie der Wahl besteht in einer vollständigen operativen Entfernung, die Prognose dann ist sehr günstig. Der Ausgangsnerv sollte möglichst erhalten werden, eine vorübergehende oder auch dauerhafte Nervenläsion ist jedoch gelegentlich unvermeidlich. Bei einer kompletten Unterbrechung der Kontinuität besonders des N. vagus ist eine Rekonstruktion durch ein autologes Transplantat anzustreben. Schlußfolgerungen: Ein Neurinom sollte im Rahmen von differentialdiagnostischen Überlegungen bei einem unklaren Halstumor mit einbezogen werden. Ist der Operateur seiner präoperativen Aufklärungspflicht hinsichtlich möglicher neurologischer Ausfälle nicht nachgekommen, können aus diesem Umstand rechtliche Probleme erwachsen.

Summary

Background: Neurinomas of the cranial nerves and the sympathetic trunk are rare benign tumors, and as such are rarely considered in differential diagnostics. Neither clinical criteria nor diagnostic imaging studies are usually conclusive. Patients: We present a case report in which the problems of diagnosis, differential diagnosis, and surgical therapy are discussed. Results: Preoperative diagnosis include clinical examination, B-mode sonography, CT, and MRI. A biopsy does not usually help verify the diagnosis. A Clomus tumor has to be excluded preoperatively. The therapy of choice is complete surgical removal of the tumor, with a good postoperative eure rate. The nerve of origin can be preserved in many cases. However, there are some cases in which temporary or permanent damage of the nerve cannot be avoided. Especially where parts of the vagus nerve require resection, autologous nerve grafts are indicated. Conclusions: A neurinoma should be considered in cases of an uncertain neck tumor. Problems for the surgeon may result from failure to inform patients about possible nerve lesions before therapy.

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