Rofo 1993; 159(12): 511-517
DOI: 10.1055/s-2008-1032811
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Motilitätsstörungen des Ösophagus - Diagnostik mit dem Reisbreischluck

Oesophageal motility disorders - Diagnosis with a barium-rice studyHeidi C. Schwickert1 , S. Schadmand-Fischer1 , P. Klose1 , M. Staritz2 , B. Ueberschaer2 , M. Thelen1
  • 1Klinik mit Poliklinik für Radiologie (Direktor: Prof. Dr. M. Thelen)
  • 2I. Medizinische Klinik und Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. K. H. Meyer zum Büschenfelde) Universitätskliniken Mainz
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Publication Date:
20 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die Aussagefähigkeit des „Reisbreischluckes” in der Diagnostik und Objektivierung von Schluck- und Ösophagusmotilitätsstörungen zu überprüfen. Material und Methoden: 203 Patienten mit Ösophagusmotilitätsstörungen unterschiedlicher Genese wurden mit konventionellem Breischluck sowie mit „Reisbreischluck” untersucht, bei dem die Ösophaguspassagezeit eines definierten Gemisches aus Reis und Barium unter Durchleuchtung gemessen wird. Ergebnisse: Der konventionelle Bariumbreischluck zeigte in nur 15,8 % (32 von 203 Fällen) pathologische Werte, die Passagezeit für Reisbrei war dagegen in 50,8 % (103 von 203 Patienten) verlängert. Bei 71 von 171 Patienten (41,5 %) mit normalem Bariumschluck ergab sich durch eine verlängerte Reisbreitransitzeit zusätzliche Information. Bei 23 Patienten konnten die Ergebnisse des Reisbreischluckes durch eine Ösophagusmanometrie bestätigt werden. Schlußfolgerung: Unabhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung kann der Reisbreischluck Ösophagusmotilitätsstörungen mit einer hohen Sensitivität diagnostizieren. Der Reisbreischluck ist preiswert und einfach durchzuführen, liefert quantitative, sicher reproduzierbare Untersuchungsergebnisse und eignet sich somit sowohl als Screening-Methode als auch zur Verlaufskontrolle.

Summary

The purpose of this study was tu evaluate the role of a „barium-rice” study for diagnosis of dysphagia and oesophageal motility disorders. Material and methods: 203 patients with oesophageal motility disorders of various aetiologies were examined by both conventional barium study and a „barium-rice” study. During the latter, oesophageal clearance of a defined mixture of barium sulfate and boiled rice was measured. Results: The conventional barium study revealed prolonged transit time in only 15.8 % (32 of 203 cases), whereas barium-rice study was pathological in 50.8 % (103 of 203 cases). In 71 of 171 patients (41.5 %) with a normal barium study, barium-rice passage was prolonged. In 23 patients, radiological results were confirmed by manometric measurements. Conclusion: Oesophageal motility disorders are detected by a barium-rice study with high sensitivity independent of the underlying disease. The barium-rice study offers a simple diagnostic tool revealing quantitative and reliable results. The barium-rice study is a suitable method for screening and follow-up of patients with dysphagia and oesophageal motility disorders.

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