Pneumologie 2018; 72(S 01): S24
DOI: 10.1055/s-0037-1619180
Sektion 7 – Klinische Pneumologie
Posterbegehung – Titel: Interstitielle und granulomatöse Lungenerkrankungen I, Lungentransplantation
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Rolle der Phosphorylierung der p70S6 Kinase bei Lungentransplantation

V Bessa
1   Abteilung für Pneumologie, Ruhrlandklinik, Westdeutsches Zentrum für Lungentransplantation, Universitätsklinikum Essen
,
M Cherneha
2   Klinik für Infektiologie, Universitäsklinikum Essen
,
G Weinreich
3   Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen
,
A Slama
4   Abteilung Thoraxchirurgie und Thorakale Endoskopie, Ruhrlandklinik Essen
,
H Teschler
1   Abteilung für Pneumologie, Ruhrlandklinik, Westdeutsches Zentrum für Lungentransplantation, Universitätsklinikum Essen
,
C Taube
1   Abteilung für Pneumologie, Ruhrlandklinik, Westdeutsches Zentrum für Lungentransplantation, Universitätsklinikum Essen
,
C Aigner
4   Abteilung Thoraxchirurgie und Thorakale Endoskopie, Ruhrlandklinik Essen
,
B Wilde
5   Klinik für Nephrologie und Infektiologie, Universitätsklinikum, Universität Duisburg-Essen
,
O Witzke
2   Klinik für Infektiologie, Universitäsklinikum Essen
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    Zur Vermeidung einer CMV (Cytomegalivirus)-Reaktivierung unter Immunsuppression bei Z.n. Lungentransplantation wird eine antivirale Prophylaxe durchgeführt oder die Viruslast im peripheren Blut wird überwacht. Die CMV-Replikation ist abhängig von der Aktivität des mTOR (mammalian target of rapamycin) Signalweges. Ziel der Studie war es, den Zusammenhang zwischen der Aktivität des mTOR-Signalweges (gemessen als Phosphorylierung der p70S6-Kinase) und der CMV-Reaktivierung bei Patienten nach LuTx zu untersuchen.

    Methoden:

    Von 42 lungentransplantierten Patienten wurden Blutproben und von 29 Patienten eine BAL entnommen zum zufälligem Zeitpunkt (1460 ± 1756 Tage nach LuTx). Der Phosphorylierungsstatus der p70S6 Kinase wurde in T-Zellen mittels Durchflusszytometrie bestimmt und mit den Spiegeln der Immunsuppressiva, Anzahl der akuten Abstoßungen und akuten Infektionen, mit dem Vorliegen einer chronischen Abstoßung, CMV Reaktivierungen, mit Lungenfunktionsparametern und der Bildung von Donor-spezifischen anti-HLA-Antikörpern (DSA) in Beziehung gesetzt.

    Ergebnisse:

    Der Phosphorylierungsstatus der p70S6 Kinase im peripheren Blut und der BAL war ähnlich (r =-0,55, p = 0,49). Der Phosphorylierungsstatus der p70S6 Kinase von Patienten mit und ohne mTOR Inhibitoren war nicht unterschiedlich (MFI mean 126,1 ± 79 vs. MFI mean 116,5 ± 47, p = 0,775). Der Phosphorylierungsstatus der p70S6 Kinase korrelierte nicht mit den weiteren o.g. Parametern. Bei Patienten mit Hochrisiko CMV- Konstellation (Spender positiv, Empfänger negativ) war die Phosphorylierung der p70S6 Kinase von Patienten mit und ohne CMV Reaktivierungen in der Vergangenheit nicht unterschiedlich. Bei Patienten mit intermediärem Risiko fand sich eine statistisch signifikant erhöhte Phosphorylierung bei Patienten mit CMV-Reaktivierungen in der Vorgeschichte im Vergleich zu Patienten ohne Reaktivierungen (MFI: 196,5 ± 69,3 vs. 91,5 ± 54,5, p = 0,006).

    Schlussfolgerung:

    In der Subgruppe von Patienten mit intermediärer CMV-Risikokonstellation könnte der Phosphorylierungstatus der p70S6 Kinase zur Stratifizierung des Risikos für eine zukünftige CMV Reaktivierung dienen.


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