Bronchoalveoläre Lavage (BAL): Mit oder ohne Katheter?

Einleitung:

Die BAL ist eine etablierte Methode in der Abklärung diffuser Lungenparenchym-erkrankungen. Es werden allerdings verschiedene Techniken angewandt. Ziel dieser Studie war der Vergleich der BAL-Technik mit und ohne Katheter im Hinblick auf die Recovery bzw. Auswertbarkeit.

Methodik:

Bei 49 Patienten (36 ♂,13 ♀, 61 ± 13,9 Jahre, mean ± stdev) wurde zur weiteren Abklärung eine BAL durchgeführt. Das Bronchoskop wurde in Wedgeposition in einem ausgewählten Segment platziert und insgesamt 100 ml (in 5 Portionen à 20 ml) 0,9%ige Kochsalzlösung je nach Randomisierung entweder direkt über den Arbeitskanal oder über einen Katheter eingespült und durch den Untersucher selbst oder bei Verwendung eines Katheters durch Assistenzpersonal aspiriert. Die Bronchoskopie wurde nur von sehr erfahrenen Untersuchern (> 1000 Untersuchungen) durchgeführt. Die Recovery (ml Aspirat) sowie verschiedene Parameter der Auswertbarkeit des Präparats wurden von zwei verschiedenen Untersuchern, verblindet für die Technik der Durchführung, befundet.

Ergebnisse:

Die Menge des gewonnenen Aspirats unterschied sich in den Techniken nicht (39 ml ± 16,6 ml ohne Katheter vs. 38 ml ± 11,0 ml mit Katheter, p = 0,823). Die Prozedur war ohne Katheter schneller durchführbar (100 ± 41,8 s ohne vs. 149 ± 60,3 s mit, p = 0,003). Es fanden sich 5 Untersuchungen, die global als nicht auswertbar klassifiziert wurden (z.B. durch geringe Zellzahl oder hohen Epithelien- oder Erythrozytenanteil), ausschließlich bei den Untersuchungen ohne Katheter (5/28 ohne vs. 0/21 mit, p = 0,062). Bei 3 dieser 5 Untersuchungen lag ein deutlich kollaptisches Bronchialsystem vor.

Zusammenfassung:

Die Recovery einer BAL ist bei beiden Techniken vergleichbar: Der Verzicht auf einen Katheter bedeutet einen schnelleren Ablauf der Untersuchung, führt aber möglicherweise häufiger zu einer schlechteren Auswertbarkeit.