Pneumologie 2018; 72(S 01): S31
DOI: 10.1055/s-0037-1619200
Sektion 2 – Endoskopie
Posterbegehung – Titel: Neues aus der Bronchologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kryobiopsie bei Kindern – eine Kasuistik

C Grah
1   Krankenhaus Havelhöhe, Forschungsinstitut Havelhöhe, Lungenkrebszentrum Havelhöhe, Berlin
,
S Griff
2   Institut für Gewebediagnostik, Helios Klinikum Emil von Behring, Berlin
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 
 

    Einführung:

    Kryopbiosien sind bei nicht möglicher radiomorphologischer Klassifikation zur histologischen Diagnostik von fibrosierenden Lungenerkrankungen eine Alternative zur chirurgischen Diagnostik. Bislang gibt es hierzu wenig Erkenntnisse bei Kindern.

    Fragestellung:

    Ist eine Kryobiopsie bei Kindern sicher und machbar und liefert sie vergleichbare histologische Ergebnisse wie eine chirurgisch gewonnene Gewebediagnostik?

    Methode:

    Bei einem 14Jährigen deutlich untergewichtigen Jungen mit einer seit > 4 Jahren persistierenden ungeklärten fibrosierenden Lungenerkrankung wurde von den Seiten der Kinderpneumologen eine diagnostische VATS vorgeschlagen. Dies wurde jedoch von den Eltern nicht befürwortet. Deswegen wurde die Alternative einer bronchoskopischen Diagnostik per Kryobiopsie herangezogen. Nach entsprechender Aufklärung wurde die Bronchoskopie in flexibler Technik mit 7 mm Rüsch-Tubus unter Sedation (unter Bereitschaft zum Umstieg auf starre Technik) mit 400 mg Midazolam durchgeführt. Es wurde mit der 1,9 mm Kryosonde in üblicher Technik mit je 5 Sek. Gefrierzeit drei Kryoproben zu histologischen Sicherung gewonnen. Postdiagnostisch keine Blutung und kein Pneumothorax. Sedationszeit: 20 Minuten. Postbronchoskopisch passagerer Bronchospasmus der sich mit ICS-Inhalation vollständig zurückbildete.

    Ergebnisse:

    Drei gute histologische Proben mit Lungengewebe zeigten alveoläres Parenchym mit einer interstitiellen Entzündung, die z.T. makrophagendominiert ist, z.T. jedoch das Muster einer lymphatischen interstitiellen Pneumonie aufweist.

    Diskussion:

    Eine Kryobiopsie war in dem beschriebenen Fall bei einem Kind mit einer Lungenreife eines ca. 10Jährigen Kindes technisch problemlos und kompilationsfrei. Der Sedationsbedarf lag höher als bei Erwachsenen, es kam zu passagerem Bronchospasmus.

    Schlussfolgerungen:

    Bei entsprechender Indikation einer unklaren Lungengerüsterkrankung ist eine histologische Sicherung per Kryobiopsie auch bei der kindlichen Lunge möglich.


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