Pneumologie 2018; 72(S 01): S34
DOI: 10.1055/s-0037-1619207
Sektion 7 – Klinische Pneumologie
Posterbegehung – Titel: Asthma II und Mukoviszidose
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vorbeugung einer MRSA-Übertragung von CF-Mutter auf ihr ebenfalls an CF erkranktes Kind

C Smaczny
1   Pneumologie, J. W. Goethe-Universitätsklinik Frankfurt a.M.
,
O Eickmeier
2   Kinderklinik, J. W. Goethe-Universitätsklinik Frankfurt a.M.
,
C Hügel
1   Pneumologie, J. W. Goethe-Universitätsklinik Frankfurt a.M.
,
G Rohde
1   Pneumologie, J. W. Goethe-Universitätsklinik Frankfurt a.M.
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 
 

    Pulmonale Infektionen sind bei Mukoviszidose (CF, Cystische Fibrose) maßgeblich für den Verlauf der Erkrankung verantwortlich. Bakterielle Infektionen der Atemwege bestimmen die Morbidität und haben maßgeblichen Einfluss auf die Mortalität der Patienten. Im Kindesalter werden für die Infektexazerbationen neben viralen Infekten vor allem Pneumokokken, Hämophilus influenzae und Staphylococcus aureus verantwortlich gemacht, im späteren Alter kommt es bei bis zur 85% aller Patienten zu einer chronischen Infektion mit Pseudomonas aeruginosa, einem Keim der zur wiederkehrenden Infekten mit Destruktion des Lungengewebes führt. Ein MRSA wird bei ca. 4 – 13% aller Patienten, unabhängig vom Alter, aber mit großen regionalen Unterschieden nachgewiesen. Im Verlauf der Jahre wird ein allgemeiner Anstieg der MRSA-Prävalenz unter CF-Patienten beobachtet. Auch wenn sich MRSA-Stämme in ihren biologischen Eigenschaften nicht von sensiblen Staphylococcus aureus unterscheiden, sind die Infektionen mit MRSA durch deren Resistenzlage schwieriger zu behandeln und sie können bei chronischer Besiedlung die gleiche klinische Relevanz wie sensible Staphylococcus aureus haben. Wegen der bestehenden Übertragungsgefahr von Patient zu Patient und der schlechten Eradikationserfolgen gelten in CF-Zentren strenge Hygienerichtlinien.

    Wir berichten über offensichtlich den ersten deutschen Fall einer 30-jährige CF-Patienten mit einer chronischen MRSA-Besiedlung, die auf dem Wege einer extrakorporalen Befruchtung Mutter eines (aktuell drei Monate alten) ebenfalls an CF erkrankten Kindes geworden ist. Komplizierend kommen die Besiedlung der Mutter mit MRSA, eine Medikamenten-Phobie und diverse Antibiotikaunverträglichkeiten hinzu. Die psychosoziale Thematik spielt in diesem Fall eine sehr dominante Rolle. Im Vordergrund dieser Kasuistik wird jedoch die Vorbeugung einer MRSA-Übertragung von der Mutter auf das Kind und das Ergebnis dieser Bemühungen beschrieben.


    #