Pneumologie 2018; 72(S 01): S52
DOI: 10.1055/s-0037-1619256
Sektion 11 – Pneumologische Onkologie
Posterbegehung – Titel: Lungenkarzinom II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Humorale Immunreaktion von Patienten mit Lungenkarzinom gegen TPTE (Transmembrane Phosphatase with TEnsin homology)

A Kümmel
1   III. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz
,
P Simon
2   TRON Mainz
,
A Breitkreuz
2   TRON Mainz
,
J Röhlig
3   Universitätsmedizin Mainz
,
U Luxemburger
2   TRON Mainz
,
A Elsäßer
4   IMBEI Universitätsmedizin Mainz
,
L Schmidt
5   Schwerpunkt Pneumologie, Medizinische Klinik A, Universitätsklinikum Münster
,
M Sebastian
6   Med. Klinik II – Hämatologie/Onkologie, Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt
,
U Sahin
2   TRON Mainz
,
Ö Türeci
7   Ganymed Pharmaceuticals, Mainz
,
R Buhl
8   Schwerpunkt Pneumologie, Med. Klinik III, Universitätsmedizin Mainz
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Februar 2018 (online)

 
 

    Ziel:

    Das cancer/testis – Antigen Transmembrane Phosphatase with TEnsin homology (TPTE) wird aberrant auf den Zellen zahlreicher Tumorentitäten und auch beim Lungenkarzinom exprimiert. In dieser Studie analysierten wir den prognostischen Wert von Autoantikörpern gegen das Antigen-TPTE im Serum von Patienten mit Lungenkarzinom.

    Methoden:

    Mittels ELISA untersuchten wir die Seren von 307 Patienten mit Lungenkarzinom (NSCLC und SCLC) und von 47 gesunden Spendern hinsichtlich des Auftretens von TPTE spezifischen Auto-Antikörpern. Die Reaktivität wurde dann mit retrospektiv erhobenen Daten aus den Krankenakten korreliert und der Einfluss auf das Überleben mittels Kaplan-Meier Analyse und Cox-Regression untersucht. Sekundärer Endpunkt war der Einsatz des ELISAs zur Diagnostik eines Lungenkarzinoms.

    Ergebnisse:

    TPTE-spezifische Antikörper konnten im Serum von 41 der 307 (13,4%) Lungenkarzinompatienten nachgewiesen werden. TPTE-Sero-Reaktivität war nicht mit dem Tumorstadium, der Histologie, dem Geschlecht oder dem Alter assoziiert. In der univariaten Analyse war TPTE-Sero-Reaktivität ein positiver prognostischer Faktor (medianes Überleben 422 ± 32 Tage vs. 624 ± 193 Tage, p = 0,018). Die multivariate Analyse zeigte, dass TPTE-Sero-Reaktivität mit verlängertem Überleben assoziiert ist, aber nicht die bekannten prognostischen Faktoren Stadium und Histologie übertrifft. Bei einem mittels ROC-Analyse ermittelten optimalen cut-off für die Diagnose Lungenkarzinom betrug die Sensitivität 52% und die Spezifität 72%.

    Schlussfolgerung:

    Autoantikörper gegen TPTE treten spontan bei Patienten mit Lungenkarzinom auf. TPTE-Sero-Reaktivität hat eine mäßige Sensitivität und Spezifität zur Diagnostik eines Lungenkarzinoms und ist ein schwacher positiver prognostischer Marker.


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