CD13-targetierte vaskuläre Infarzierung als experimentelle Therapie beim kleinzelligen Lungenkarzinom

Einleitung:

Das therapeutische Spektrum für Patienten mit kleinzelligen Lungenkarzinomen ist im Vergleich zu den häufigeren nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC) deutlich reduziert. Hier könnte eine über die Aminopeptidase N (CD13) vermittelte vaskuläre Infarzierung durch den CD13-targetierten tissue factor tTF-NGR neue therapeutische Optionen eröffnen. Vor diesem Hintergrund evaluierten wir die Expression von CD13 als Zielmolekül im kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC) und testeten tTF-NGR in einem Xenograft-Modell für SCLC.

Material und Methoden:

Immunhistochemisch untersuchten wir die Expression von CD13 in Resektaten von n = 27 SCLC Patienten und korrelierten diese Ergebnisse mit klinischen und prognostischen Daten. Daneben wurde auch der therapeutische Nutzen der vaskulären Infarzierung durch eine i.v. Applikation von tTF-NGR in HTB 119-Xenotransplantat tragenden CD1 Mäusen geprüft. Ergebnisse:

Eine deutliche Expression von CD13 im gefäßnahen Tumorstroma wurde in insgesamt 52% der untersuchten Gewebeproben gefunden. Die Tumorzellen selbst exprimierten hingegen kein CD13. Hinsichtlich des Gesamtüberlebens fand sich kein relevanter prognostischer Einfluss der CD13 Expression. Die Applikation von tTF-NGR hatte im humanen HTB 119-Xenotransplantat Versuch einen signifikanten therapeutischen Einfluss auf das Tumorwachstumsverhalten in vivo.

Diskussion:

Zum einen fanden wir in 52% der Resektate von SCLC Patienten eine deutliche Expression von CD13. Zum anderen konnten wir in einem SCLC-Xenograft-Modell einen therapeutischen Nutzen für ein CD13-targetierendes Therapieverfahren demonstrieren. Die vorliegenden Daten stellen daher eine wichtige Grundlage für die weitere Untersuchung der vaskulären Infarzierung im SCLC dar.