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DOI: 10.1055/s-0037-1619392
Epidemiologisches Screening schwerer Asthmatiker und nachfolgende Allergiediagnostik (ESSAy)
Publication History
Publication Date:
21 February 2018 (online)
Hintergrund:
Aufgrund limitierter, epidemiologischer Daten1 ist anzunehmen, dass zahlreiche Betroffene mit schwerem allergischen Asthma in Deutschland noch nicht identifiziert/diagnostiziert worden sind und daher möglicherweise nicht adäquat therapiert werden. Im Rahmen eines Pilotprojektes2 konnte gezeigt werden, dass > 50% als nicht-atopisch klassifizierte Patienten bei einer breiten serologischen Allergiediagnostik mindestens eine IgE-Sensibilisierung gegenüber einer Reihe perennialer Allergene aufwiesen.
Methode:
Ziel dieser Erhebung war es, anhand einer deutschlandweiten Online-Umfrage epidemiologische Daten zum Patientenkollektiv der Asthmatiker zu gewinnen. Anschließend wurden bei einem Teil dieser Patienten das allergenspezifische IgE gegen diverse Aeroallergene in Einzelbestimmungen (Singleplex, ImmunoCAP®)3 ermittelt. Neben häufigen Pollen-, Milben-, Tier- und Schimmelpilzallergenen wurden auch seltenere Allergene berücksichtigt, die nur in Einzelfällen eine Sensibilisierung induzieren.
Ergebnisse:
Von > 65.000 Teilnehmern an der Online-Umfrage wurden 392 Patienten (74,2% weiblich, Ø Alter (SD [Min/Max]) 43,0 Jahre (15,9 [8/80]), Ø Krankheitsdauer (SD) 16,5 (13,2) Jahre) weiterführend untersucht: Allgemein bestand eine hohe Symptomlast. Als häufigstes Symptom wurde Atemnot (93,1%) dokumentiert, gefolgt von Husten (84,2%) und Brustenge (71,4%). 78,9% gaben allergische Komorbiditäten an, am häufigsten Rhinitis bzw. Rhinokonjunktivitis (62,5%). Als Erhaltungstherapie erhielten 98,6% inhalative Steroide, 96,9% langwirksame ß-Agonisten, 19,6% langwirksame Muskarin-Rezeptor-Antagonisten und 16,1% orale Steroide.
Das Gesamt-IgE (SD) lag bei 366 kU/L (692,2). 26,5% zeigten keine Sensibilisierung im spezifischen IgE-Test, wohingegen 24% Sensibilisierungen gegenüber 5 – 10 Allergenen aufwiesen und weitere 23,5% positiv auf > 10 Allergene reagierten.
Schlussfolgerung:
Etwa 50% von 392 online rekrutierten (schweren) Asthmatikern hatten einen erhöhten Gesamt-IgE-Spiegel von > 100 kU/L und mehr als 75% wiesen ≥1 Sensibilisierung gegenüber (allergenspezifisches IgE) gegen atopische Allergene auf. Dies bestätigt die hohe Prävalenz der Atopie beim schweren Asthma.
[1] Dtsch Arztebl Int 2014; 111: 847 – 55
[2] AJRCCM 2016; 193: A1443
[3] Allergo J Int 2015;24: 185 – 97
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