Pneumologie 2018; 72(S 01): S104
DOI: 10.1055/s-0037-1619399
Sektion 7 – Klinische Pneumologie
Freie Vorträge – Titel: Freie Vorträge der Sektion Klinische Pneumologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Behandlung mit Alpha-1 Antitrypsin verlangsamt die Emphysemprogession unabhängig von der Ausgangs-FEV1

JH Ficker
1   Pneumologie, Medizinische Klinik 3, Klinikum Nürnberg; Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität
,
KR Chapman
2   Department of Medicine, University of Toronto
,
A Turner
3   Institute of Inflammation and Ageing, Centre for Translational Inflammation Research, Queen Elizabeth Hospital Birmingham
,
RA Sandhaus
4   National Jewish Health, Denver, Colorado, USA
,
O Vit
5   Clinical Research and Development, CSL Behring, Bern
,
M Fries
6   Clinical Strategy and Development, CSL Behring, King of Prussia, USA
,
NG McElvaney
7   Department of Respiratory Medicine, Beaumont Hospital, Royal College of Surgeons in Ireland
,
M Wencker
8   Conresp, Lörzweiler
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    Patienten mit schwerem Alpha1-Antitrypsin Mangel (AATM) entwickeln frühzeitig ein Lungenemphysem. Die RAPID-Studie war eine randomisierte, plazebokontrollierte Studie und konnte zeigen, dass die Behandlung mit AAT (Zemaira/-Respreeza®) das Fortschreiten eines Emphysems verlangsamen kann. Auf der Basis von Beobachtungsstudien, die einen verminderten Abfall der FEV1 bei Patienten mit einer Ausgangs-FEV1 zwischen 30 und 65% des Sollwertes (FEV1%) gezeigt haben, empfehlen die aktuellen Leitlinien die Therapie mit AAT in diesem Bereich der FEV1. Letztlich ist aber der Zusammenhang zwischen der Ausgangs-FEV1 und dem Effekt einer Substitution von AAT auf den Erhalt der Lungenlungenstruktur unklar.

    Fragestellung:

    Es soll der Behandlungseffekt, gemessen als Änderung der Lungendichte in der Computertomografie, in Relation zur Ausgangs-FEV1 % an den 180 in RAPID randomisierten Patienten (FEV1% 27 bis 79%) untersucht werden.

    Methodik:

    Die Änderung der computertomographisch bestimmten Lungendichte pro Jahr wurde für alle Patienten mit Verum und Plazebo nach 2 Jahren berechnet. In einem „random coefficient effect model” mit der Ausgangs-FEV1% und der Therapiegruppe als Covariaten wurde der Einfluss der Ausgangs- FEV1% auf den Therapieeffekt untersucht.

    Ergebnisse:

    Die FEV1% zu Studienbeginn hatte keinen Einfluss auf das Ausmaß die Änderung der Lungendichte (p = n.s.) wohingegen die Behandlung mit Verum mit einem signifikant geringeren Verlust an Lungendichte einher ging (p < 0,001). Die Regressionsgerade für die Änderung der Lungendichte in Abhängigkeit von der FEV1% war flach und es fand sich keine Interaktion zwischen der Behandlungsgruppe und der FEV1% zu Studienbeginn.

    Diskussion:

    Diese Daten zeigen, dass Patienten, die eine Therapie mit AAT erhalten, unabhängig von der Ausgangs- FEV1% einen gleichartigen Behandlungseffekt im Sinne des Erhalts von Lungengewebe erzielen.


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