Rofo 2019; 191(S 01): S22
DOI: 10.1055/s-0037-1682064
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Magnetic Particle Imaging: Artefaktfreie Darstellung des In-Stent-Lumens von Koronar-Stents

F Wegner
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
T Friedrich
2   Universität zu Lübeck, Institut für Medizintechnik, Lübeck
,
A von Gladiß
2   Universität zu Lübeck, Institut für Medizintechnik, Lübeck
,
U Grzyska
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
A Frydrychowicz
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
T Buzug
2   Universität zu Lübeck, Institut für Medizintechnik, Lübeck
,
J Barkhausen
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
J Hägele
3   Zentrum für Radiologie und Nuklearmedizin, Grevenbroich
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Magnetic Particle Imaging (MPI) ist eine tracerbasierte, dreidimensionale Bildgebungsmethode. MPI detektiert mittels Magnetfeldern superparamagnetische Eisenoxidnanopartikel (SPIOs) und visualisiert deren räumliche Verteilung. Durch die hohe zeitliche Auflösung ist MPI für die kardiovaskuläre Bildgebung besonders gut geeignet. Da in der MRT und CT Artefakte die Evaluation des In-Stent-Lumens deutlich einschränken, war es das Ziel dieser Studie, das Potential von MPI zur artefaktfreien Abbildung des In-Stent-Lumens zu untersuchen.

    Material und Methoden:

    Acht kommerziell erhältliche Koronar-Stents verschiedener Größen (Länge: 11 bis 38 mm, Durchmesser: 3 bis 4 mm) und Materialien (Edelstahl, Platinum-Chrom) wurden untersucht. Die Stents wurden in passende Gefäßphantome aus Silikon implantiert. Vor der MPI-Bildgebung wurde das SNR der Stents sowie der Tracerlösung aus Resovist und NaCl (1:100) berechnet. Anschließend erfolgte die Bildgebung der mit Tracerlösung gefüllten Gefäßphantome und einem Referenzphantom für jeden Durchmesser in einem präklinischen MPI-Scanner (Bruker-Biospin, Ettlingen, Deutschland). Zum Vergleich wurden die Stents mittels MRT (Ingenia 3T, Philips, Hamburg, Deutschland) und CT (Somatom Definition AS, Siemens, Erlangen, Deutschland) mit klinisch üblichen Untersuchungseinstellungen und jod- bzw. gadoliniumhaltiger Füllung untersucht.

    Ergebnisse:

    Die SNR-Werte der Stents lagen im Bereich des Hintergrundrauschens des MPI-Systems. Das SNR der Tracerlösung betrug 436. Somit war die Tracerlösung für die Bildrekonstruktion mittels MPI geeignet. Alle Gefäßphantome konnten mit MPI artefaktfrei visualisiert werden. Die MPI-Bilder zeigten keine artifizielle Einengung des In-Stent-Lumens. Die MRT- und CT-Bilder wiesen dagegen deutliche Stent-Artefakte sowie eine künstliche Verengung des In-Stent-Lumens auf.

    Schlussfolgerungen:

    MPI kann das In-Stent-Lumen von Koronar-Stents artefaktfrei abbilden und somit die Nachteile der MRT und CT hinsichtlich der Evaluation des In-Stent-Lumens überwinden.


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