Rofo 2019; 191(S 01): S28
DOI: 10.1055/s-0037-1682080
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prospektive monozentrische Registerstudie zur perkutanen endovaskulären Behandlung von infrarenalen Aortenaneurysmen (EVAR) mit der Altura(TM) Aortenstentprothese

A Massmann
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Homburg/Saar
,
F Frenzel
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Homburg/Saar
,
R Kubale
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Homburg/Saar
,
R Shayesteh-Kheslat
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Gefäßchirurgie, Homburg/Saar
,
P Fries
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Homburg/Saar
,
A Bücker
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Homburg/Saar
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Erste prospektiv erfasste Erfahrungen mit dem Altura Aortenstentgraftsystem mit 14F-Einführkatheter bei infrarenalen Aortenaneurysmen.

    Material und Methoden:

    Seit 2016 wurden 31 Pat. (3 weibl.; Mittel 73 ± 9, Spanne 57 – 88 Jahre) einer elektiven oder dringlichen (n = 2) EVAR von abdominellen Aortenaneurymen (AAA) mit der Altura-Prothese (Lombard Medical) zugeführt (Diameter 55 ± 5 (50 – 68)mm; Angulation 31 ± 24 (0 – 80 °); infrarenaler Hals 31 ± 12 (14 – 55)mm. Bei 2 Pat. lagen aorto-iliakale AAA vor (Diameter A. iliaca com. 35/45 mm). Zur Protektion einer Einzelniere mit akzessorischer Nierenarterie wurde bei einem Pat. die Schornsteintechnik angewandt (AAA 53 mm). Es folgte die Erfassung von Morbidität und Mortalität, Endoleckage (EL), Re-Interventionen unter Verwendung von Kontrastmittelverstärkter Sonografie und CT.

    Ergebnisse:

    Bei allen Pat. konnte die Prothese erfolgreich implantiert werden. Die Prozedurzeit war 59 ± 13 (40 – 91) Min.; Durchleuchtung 10 ± 4 (4 – 18) Min.; Dosisflächenprodukt 4.131 ± 2.030 (1.377 – 8.188)µGym2; Kontrastmittel 75 ± 29 (40 – 150)ml. Zu einer vor dem Zeitraum mit Endurant II (Medtronic) behandelten Kohorte war bei Verwendung von Altura Durchleuchtung (Median 10 vs. 17 Min.; p = 0,0001); DFP (p = 0,0063) und Prozedur (60 vs. 69 Min.; p = 0,0477) signifikant geringer. Die Hospitalisation war 6,6 ± 5 (3 – 26) d (Intensivstation 1,4 ± 0,8 (1 – 4) d). Es gab keinen relevanten Blutverlust. Frühkomplikationen (= 30 d) waren EL 2 in 30% und bei einem Pat. ein mildes Postimplantationssyndrom; bei 4 Pat. gefäßchirurgische Behandlung von Dissektion bzw. Pseudoaneurysma der Zugangsgefäße. Nach 5 ± 7 (1 – 25) Monaten wurde keine Produktbezogene Komplikation, Aneurysmabezogene Re-intervention oder Tod beobachtet. Aneurysmarückbildung (< 5 mm) trat bei 20% ein.

    Schlussfolgerungen:

    Erste Erfahrungen zeigen vielversprechende Kurzzeitergebnisse mit der einfach und zügig zu verwendenden Altura Prothese mit niedrigem Einführkatheter. Weitere Nachbeobachtungen sind notwendig, um mittel- und langfristige Ergebnisse bewerten zu können.


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