Rofo 2019; 191(S 01): S32
DOI: 10.1055/s-0037-1682094
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Langzeit-Evaluation der transarteriellen Chemoembolisation (TACE) des hepatozellulären Karzinoms (HCC) über den Zeitraum von 20 Jahren: retrospektive Single-Center-Studie

T Vogl
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
,
L Wolff
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
,
N Nour-Eldin
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
,
T Gruber-Rouh
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
,
N Naguib
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Retrospektive Langzeit-Evaluation zur Auswirkungen der transarteriellen Lipiodol-basierten Chemoembolisation (cTACE) auf das hepatozelluläre Karzinom (HCC) hinsichtlich Tumorgröße, Gesamtüberleben, progressionsfreiem Überleben und prognostischen Faktoren bezüglich des Überlebens der Patienten.

    Material und Methoden:

    Von 01/96 bis 12/16 wurden 836 Patienten (Mittel: 74,18 Jahre; Bereich: 18 – 98; 653 Männer/183 Frauen) mit HCC in 4084 Sitzungen mit cTACE behandelt. Der Verlauf der Tumorgröße wurde vor und nach jeder TACE mittels MRT und CT volumetrisch und anhand der RECIST-Kriterien ausgewertet. Gesamt- und progressionsfreies Überleben wurden statistisch ermittelt und prognostische Faktoren für das Überleben anhand einer Cox-Regression bestimmt.

    Ergebnisse:

    Die mittlere Überlebenszeit nach Kaplan-Meier betrug 1223,76 Tage, die mediane Überlebenszeit 700 Tage. In 1048 Fällen (26,5%) konnte eine partielle oder komplette Remission (CR/PR) erzielt werden, in 2243 Fällen (54,9%) stable disease (SD) und in 549 Fällen (13,4%) kam es zu einer progressive disease (PD). Die Auswertung der prozentualen Veränderung des Tumorvolumens der letzten 10 Jahre mittels Box-Plots zeigt ein Abnehmen bis zur 6. TACE-Behandlung. Langfristig zeigten Patienten mit mehr als 10 Behandlungen wieder eine Zunahme der Tumormasse. Eine Portalvenenthrombose und ein erhöhter Child-Pugh-Score waren assoziiert mit einem schlechteren Überleben. Der Jonckheere-Terpstra-Test zeigte einen statistisch signifikanten Trend für höhere Remissionsraten in der Zeit von 2007 – 2011 verglichen mit der Zeit von 2002 – 2006 (p < 0,01).

    Schlussfolgerungen:

    Patienten mit HCC profitieren mittelfristig, z.B. im Rahmen von Bridging-Konzepten, von der Behandlung mit cTACE, die Effektivität der Therapie nimmt im Langzeitverlauf ab bei Patienten mit den zuvor genannten Komorbiditäten. Über die letzten 20 Jahre kam es zu einer Verbesserung des Behandlungserfolgs im Sinne von erhöhten Remissionsraten (CR/PR) nach RECIST.


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