Rofo 2019; 191(S 01): S34
DOI: 10.1055/s-0037-1682100
Vortrag (Wissenschaft)
Kinderradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diffusionsgewichete MRT zur Risikostratifizierung bei pädiatrischen Patienten mit extrakraniellen neuroblastischen Tumoren

H Neubauer
1   Uniklinik Ulm, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Ulm
,
H Neubauer
1   Uniklinik Ulm, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Ulm
,
A Peschmann
1   Uniklinik Ulm, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Ulm
,
B Ammann
1   Uniklinik Ulm, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Ulm
,
J Dreyhaupt
2   Uniklinik Ulm, Institut für Epidemiologie und medizinische Biometrie, Ulm
,
K Kneer
3   Uniklinik Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
A Beer
3   Uniklinik Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
C Beltinger
4   Uniklinik Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Ulm
,
D Steinbach
4   Uniklinik Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Ulm
,
H Cario
4   Uniklinik Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Ulm
,
M Beer
1   Uniklinik Ulm, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Ulm
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Es sollte untersucht werden, ob die diffusionsgewichtete MRT (DWI) quantative Daten zur Dignität, zum Rückfallrisiko und zum Therapieansprechen neuroblastischer Tumoren liefern kann.

    Material und Methoden:

    Es wurden 19 Patienten (Alter 12 ± 41 Monate, 10 Mädchen) mit Neuroblastom (NB, n = 15), Ganglioneuroblastom (GNB, n = 1) und Ganglioneurom (GN, n = 3) bei Erstdiagnose und nach drei Monaten MR-tomografisch untersucht (3 Tesla, nativ und nach i.v. KM, DWI 50/800 und ADC). Tumorvolumen und mittlerer ADC-Wert wurden in der DWI bestimmt und mit Tumorentität, Risikofakturen (Metastasen, MYCN, 1 p-Deletion) sowie mit dem therapeutischen und klinischen Verlauf korreliert.

    Ergebnisse:

    Bei Erstdiagnose zeigten die NB einen signifikant niedrigeren ADC-Wert (Einheit: 10?3 mm2/s) als GNB/GN (0,76 vs. 1,47; p = 0,003). Für einen ADC-Grenzwert von = 1,05 ergaben sich 100% Sensitivität und 94% Spezifität für einen malignen Tumor. Der initiale ADC-Wert lag unter 0,8 für alle NB mit einem nachfolgenden Tumorrezidiv. Bei wait-and-watch-Patienten (NB/GN) ohne Rezidiv stieg der ADC-Wert im Verlauf signifikant an (p = 0,043). Bei Patienten, die in der Folge ein Rezidiv erlitten, wurde ein tendenziell sinkender ADC-Wert unter Chemotherapie des Primärtumors beobachtet.

    Schlussfolgerungen:

    Der ADC-Wert ist ein zuverlässiger Indikator von Malignität in der Erstdiagnostik neuroblastischer Tumoren und weist bei niedrigen Werten auf ein erhöhtes Risko von Tumorprogression und Rezidive bei NB-Patienten hin. Ein ADC-Anstieg unter Therapie ist assoziiert mit rezidivfreiem Überleben, ein ADC-Abfall dagegen mit einer schlechten Prognose.


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