Rofo 2019; 191(S 01): S35
DOI: 10.1055/s-0037-1682104
Vortrag (Wissenschaft)
Kinderradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sicherheit des Kontrastmittelultraschalls bei Kindern und Jugendlichen – Miktionsurosonografie (MUS) und kontrastmittelverstärkte Ultraschalluntersuchung (CEUS)

J Seelbach
1   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinderradiologie, Jena
,
M Waginger
1   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinderradiologie, Jena
,
P Krüger
1   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinderradiologie, Jena
,
D Renz
1   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinderradiologie, Jena
,
U John
2   Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Pädiatrische Nephrologie, Jena
,
L Wedekind
3   Institut für Medizinische Statistik, Medizinische Statistik und Epidemiologie, Jena
,
H Mentzel
1   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinderradiologie, Jena
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Das Ultraschallkontrastmittel SonoVue® ist seit 2017 für die intravesikale Gabe bei Kindern zugelassen; die intravenöse Gabe erfolgt im off-label use. Ziel der Befragung war es, nach Kontrastmittelgabe aufgetretene Nebenwirkungen zu erfassen und die Präferenz der Eltern für nachfolgende Untersuchungen zu ermitteln.

    Material und Methoden:

    Im Zeitraum von einem Jahr wurden 57 Kinder (m/w = 25/32; Median 10 Monate; 3 Wochen – 15,9 Jahre) eingeschlossen, bei denen eine Miktionsurosonografie (MUS) mit 0,1 ml SonoVue® zur Frage nach Reflux durchgeführt wurde. 29 Kinder (m/w = 14/15; Median 12 Jahre; 2 Monate – 17,7 Jahre) wurden eingeschlossen, bei denen eine intravenöse kontrastmittelverstärkte Ultraschalluntersuchung (CEUS) mit 0,1 ml SonoVue®/Lebensjahr erfolgte. Die Eltern wurden frühestens drei Tage nach der Untersuchung mithilfe eines standardisierten Fragebogens telefonisch interviewt.

    Ergebnisse:

    Bei 55/57 Kindern (96%) mit MUS waren die Eltern bereit, die Untersuchung nochmals durchführen zu lassen. 93% zogen die Ultraschalluntersuchung der Röntgenuntersuchung vor, in 84,9% wurde als Grund die Strahlenbelastung angegeben. In zwei Fällen traten selbstlimitierende Nebenwirkungen auf (Fieber 1,8%; Rötung im Genitalbereich 1,8%). Von 29 befragten Eltern, deren Kinder eine CEUS erhalten hatten, stimmten 100% zu, die Untersuchung nochmals durchführen zu lassen. 85,7% gaben an, die Ultraschalluntersuchung der CT vorzuziehen, davon nannten 33,3% als Grund die Strahlenbelastung. 75,9% der Eltern würden den CEUS dem MRT vorziehen. Bei einem Kind wurde eine Nebenwirkung in Form von einmaligem Erbrechen (3,4%) berichtet.

    Schlussfolgerungen:

    Die kontrastmittelverstärkte Ultraschalluntersuchung im Kindesalter ist eine nebenwirkungsarme und schonende Untersuchungsmethode. Die Mehrzahl der Eltern ziehen diese Untersuchungsmethode den herkömmlichen Verfahren vor.


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