Rofo 2019; 191(S 01): S41
DOI: 10.1055/s-0037-1682122
Vortrag (Wissenschaft)
Mammadiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss von nicht vollständig unterdrücktem Fettsignal auf die Diffusions-Kurtosis-Bildgebung in der MR-Mammografie

A Mlynarska-Bujny
1   Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg
,
S Bickelhaupt
2   Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Heidelberg
,
F König
2   Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Heidelberg
,
F Laun
3   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
W Lederer
4   ATOS Klinik Heidelberg, Radiologische Gemeinschaftspraxis, Heidelberg
,
H Daniel
5   Radiologiezentrum Mannheim, Mannheim
,
S Delorme
2   Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Heidelberg
,
H Schlemmer
2   Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Heidelberg
,
T Kuder
6   Deutsches Krebsforschungszentrum, Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die diffusionsgewichtete Magnetresonanztomografie (DWI) gewinnt als Methode zur Charakterisierung von im Mammografie-Screening auffälligen Läsionen zunehmend an Bedeutung. Jedoch ist die vollständige Unterdrückung des Fettgewebesignals häufig nur schwer realisierbar. Wird das Fettsignal nicht vollständig unterdrückt, so kann es aufgrund des niedrigen Diffusionskoeffizienten des Fetts zu einer Veränderung der quantitativen Läsions-Parameter kommen.

    Material und Methoden:

    198 Patienten mit verdächtigen Läsionen und einer Indikation zur Biopsie wurden ausgewertet. Die DWI-Untersuchungen wurden in zwei Studienzentren an 1.5 T MR-Tomographen mit 4 b-Werten (0, 100, 750 und 1500 s/mm2) durchgeführt. ROIs wurden in der Schicht mit dem höchsten b-Wert, in der die Läsionen noch sichtbar waren, eingezeichnet. Bei jeder Patientin wurde ein Fettareal in der kontralateralen Brust segmentiert. Die folgenden mathematischen Modelle wurden verglichen: 1) Diffusions-Kurtosis-Gleichung zur Beschreibung nicht-gaußscher Diffusion, 2) empirisch angepasstes Diffusions-Kurtosis-Modell unter Einbezug des nicht-unterdrückten Fettsignals, 3) modifiziertes Diffusions-Kurtosis-Modell mit Zusatzfaktor zur Berücksichtigung des Fettsignals, 4) monoexponentielle Diffusion-Gleichung.

    Ergebnisse:

    Die ROC-Analyse mithilfe der logistischen Regression über die Parameter Diffusionskoeffizient und Kurtosis ergab, dass die AUC-Werte von Methode 2 [0.86 (95% CI 0.80 – 0.91)] und Methode 3 [0.86 (95% CI 0.80 – 0.91)] signifikant höher sind (p < 0.03) als für Methode 1 [0.79 (95% CI 0.72 – 0.86)] und Methode 4 [0.77 (95% CI 0.70 – 0.84)].

    Schlussfolgerungen:

    Die auf der Diffusions-Kurtosis-Gleichung basierten Verfahren mit Korrekturtermen für nicht vollständig unterdrücktes Fettsignal besitzen Potenzial zur Verbesserung der diagnostischen Einordnung von auffälligen Brustläsionen im Vergleich zur klassischen Diffusions-Kurtosis-Methode und konventionellen Messungen des Diffusionskoeffizienten.


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