Rofo 2019; 191(S 01): S49
DOI: 10.1055/s-0037-1682146
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostischer Mehrwert und forensischer Nutzen fotorealistischer Cinematic Rendering 3D-Rekonstruktionen traumatischer Verletzungen im Vergleich zur konventionellen postmortalen Computertomografie

J Böven
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Boos
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
R Lanzman
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
P Kröpil
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
G Antoch
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Aissa
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Diagnostischer Mehrwert und forensischer Nutzen photorealistischer 3D-Rekonstruktionen mit „Cinematic Rendering“ (CR, SyngoVia, Siemens, Germany) zur Darstellung traumatischer Verletzungen im Vergleich zur konventionellen postmortalen Computertomografie (PMCT).

    Material und Methoden:

    3D-Rekonstruktionen von 38 Pathologien von 22 menschlichen Leichen, die eine konventionelle postmortale Computertomografie mit Rekonstruktionen nach traumatischem Tod erhielten, wurden mit CR rekonstruiert. Zu den Pathologien zählten Frakturen, Knochenanomalien und Weichteilverletzungen. Die 3D-Rekonstruktionen wurden von zwei unabhängigen Rechtsmedizinern bezüglich ihrer diagnostischen Aussagekraft auf einer 5-Level-Skala bewertet (1: sehr aussagekräftig, 5: nicht aussagekräftig). Zusätzlich wurde entschieden, ob die Rekonstruktionen für forensische Gutachten geeignet sind oder nicht. Zwei Radiologen bestimmten die Detektionsrate von Pathologien in CR 3D-Rekonstruktionen und im konventionellen PMCT.

    Ergebnisse:

    Diagnostische Aussagekraft von CR-Rekonstruktionen: Rechtsmediziner 1: 2,4 ± 1,1 (range 1 – 5); Rechtsmediziner 2: 1,9 ± 1,2 (range: 1 – 5); total: 2,1 ± 1,2 (range:1 – 5). Aussagekraft des konventionellen PMCT: Rechtsmediziner 1: 4,1 ± 1,1 (range: 2 – 5); Rechtsmediziner 2: 3,7 ± 1,1 (range: 1 – 5); total: 3,9 ± 1,1 (range: 1 – 5). CR-Rekonstruktionen sind signifikant aussagekräftiger als konventionelle PMCT Bilder bezüglich ihrer Aussagekraft und Bedeutung für Demonstrationszwecke als konventionelle CT-Bilder (p < 0,05). Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Detektionsrate von Pathologien für Radiologen zwischen 3D-Rekonstruktionen und den originalen CT-Bildern.

    Schlussfolgerungen:

    Cinemetic Rendering 3D-Rekonstruktionen von Pathologien wie Frakturen oder Schnittwunden sind hilfreicher für Rechtsmediziner und forensische Gutachten als konventionelle CT-Bilder. Bezüglich der Detektionsrate bei Radiologen ergibt sich kein siginifikanter Unterschied zwischen 3D-Rekonstruktionen und der konventionellen postmortalen CT.


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