Rofo 2019; 191(S 01): S69-S70
DOI: 10.1055/s-0037-1682205
Vortrag (Wissenschaft)
Thoraxradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prädiktion von recovery rates in der bronchoalveolären Lavage mittels quantifizierter Computertomografie

J Gawlitza
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
J Michels
2   Universitätsmedizin Mannheim, 1. Medizinische Klinik, Mannheim
,
H Haubenreiser
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
T Henzler
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
M Borggrefe
2   Universitätsmedizin Mannheim, 1. Medizinische Klinik, Mannheim
,
S Schönberg
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
F Trinkmann
2   Universitätsmedizin Mannheim, 1. Medizinische Klinik, Mannheim
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die bronchoalveoläre Lavage (BAL) ist eines der wichtigsten diagnostischen Werkzeuge der Pneumologie. Der prozentuale Anteil der Flüssigkeit, welche nach anfänglicher Instillation dabei wieder durch Sog aus dem Bronchialsystem geborgen werden kann, stellt einen kritischen Teil der Prozesskette dar. Bis dato gibt es trotz hoher interindividueller Varianz keine Prädiktoren für die recovery rate. Um potentielle, prädiktive Marker zu finden, haben wir aus der präprozeduralen Computertomografie (CT) Atemwegs- sowie Parenchymparameter quantifiziert und mit den recovery rates innerhalb der BAL verglichen.

    Material und Methoden:

    Die recovery rates wurden retrospektiv von 35 Routineuntersuchungen erfasst. Sowohl die Parenchym- als auch Atemwegsparameter wurden in dem empfohlenen, präprozeduralen CTs semi-automatisiert quantifiziert. Dabei wurden acht Atemwegsparameter in fünf Bronchialgenerationen erfasst.

    Ergebnisse:

    Signifikante Korrelationen zwischen recovery rates und Atemwegsparametern wurden für die 3. und 4. Bronchialgeneration gefunden. Dabei zeigten die prozentuale Wanddicke (WA%; r = 0,56; p < 0,01), die Bronchiallumenfläche (r =-0,47; p = 0,01) sowie der innere Diameter (r =-0,49; p < 0,01) die stärksten Korrelationen. Keine signifikanten Korrelationen konnten für die quantifizierten Parenchymparameter nachgewiesen werden. In der ROC-Analyse der 4. Bronchialgeneration konnte für den Quotienten aus inneren Bronchialdiameter und distalem Bronchoskopdiameter eine AUC von 0,75 (p < 0,01) errechnet werden. Für die WA% der 3. Bronchialgeneration betrug die AUC 0,86 (p < 0,001. Der Grenzwert von 60% hatte dabei eine 89%ige Sensitivität und 80%ige Spezifität, zwischen Patienten mit guter (> 50%) und schlechter (< 50%) recovery rate zu differenzieren.

    Schlussfolgerungen:

    Quantifizierte Atemwegsparameter aus der präprozeduralen CT, insbesondere der Quotient aus WA% sowie distalem Bronchoskopdiameter, haben das Potential vor der BAL sowohl die ideale Lokalisation als auch das geeignetste Bronchoskop für optimierte recovery rates zu prädizieren.


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