Rofo 2019; 191(S 01): S82
DOI: 10.1055/s-0037-1682243
Poster (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Curaspon®-Zugangsweg-Embolisation zur Minimierung postinterventioneller Komplikationen nach CT-gesteuerter Leberbiopsie

N Handke
1   Johanniter Krankenhaus Bonn, Radiologie, Bonn
,
D Koch
2   Johanniter Krankenhaus, Radiologie, Bonn
,
E Muschler
2   Johanniter Krankenhaus, Radiologie, Bonn
,
K Wilhelm
2   Johanniter Krankenhaus, Radiologie, Bonn
,
D Thomas
3   Universitätsklinikum Bonn, Radiologie, Bonn
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Der Gewinnung suffizienter Stanzzylinder bei CT-gesteuerten Biopsien kommt im Rahmen der onkologischen Diagnosesicherung, molekularen Tumordiagnostik und individualisierten Immun-/Krebstherapie eine zunehmende Bedeutung zu. Die hierfür notwendigen Gewebeproben erfordern zunehmend größere Probenvolumina und -durchmesser mit hieraus resultierendem Risiko peri- und postinterventioneller Komplikationen. Hierzu erfolgte unsererseits die Evaluation der Effizienz und Sicherheit postinterventioneller Traktembolisation mittels Curaspon® nach CT-gesteuerter, perkutaner Leberbiopsie.

    Material und Methoden:

    In einer retrospektiven Studie analysierten wir insgesamt 150 Patienten mit malignitätsverdächtigen Leberläsionen (Evaluationszeitraum: 1/2013 bis 5/2018). Die Probengewinnung erfolgte durch ein 16-G Core Needle Koaxialsystem in Kombination mit einer 18-G Cutting Needle. Nach perkutaner, CT-gesteuerter Probenentnahme erfolgte die Gelatintamponade des Punktionstraktes im Nadelrückzug mittels Curaspon®.

    Ergebnisse:

    Bei 115 Patienten wurde die maligne Verdachtsdiagnose bestätigt. In 23 Fällen wurden die Biopsate pathologisch als benigne kategorisiert. 2 waren histologisch nicht auswertbar. Initial falsch negative Ergebnisse wurden bei 10 Patienten dokumentiert (Sensitivität: 92%, Spezifität: 100%). Nach Rebiopsie bei 5 Patienten beträgt die Sensitivität 96% (Spezifität: 100%). Die übrigen Fälle wurden im klinischen Verlauf als maligne eingestuft (N = 3) bzw. im Rahmen einer chirurgischen Leberresektion gesichert (N = 2). In keinem Fall kam es nach Embolisation des Punktionstrakt durch Curaspon® zu Major Komplikationen. Minor Komplikationen wurden in 10 Fällen dokumentiert. Darunter kam es postinterventionell bei 3 Patienten zu Schmerzen. 7 Patienten wiesen CT-morphologisch ein subkapsuläres Hämatom auf.

    Schlussfolgerungen:

    Perkutane Punktionstraktembolisation durch Curaspon® nach CT-gesteuerter Leberbiospie stellt eine einfach durchführbare Maßnahme zur Minimierung postinterventioneller Komplikationen dar.


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