Rofo 2019; 191(S 01): S82
DOI: 10.1055/s-0037-1682244
Poster (Wissenschaft)
Kinderradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pädiatrische MRT: Sollten Edelstahlkronen vor der Untersuchung entfernt werden?

A Heinrich
1   Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena
,
P Kaleth
2   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Abteilung für Kieferorthopädie, Orthodontie und Kinderzahnmedizin, Berlin
,
C Finke
2   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Abteilung für Kieferorthopädie, Orthodontie und Kinderzahnmedizin, Berlin
,
F Güttler
1   Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena
,
M de Bucourt
3   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
U Teichgräber
1   Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die pädiatrische MRT erfordert einen höheren technischen und zeitlichen Aufwand, deswegen sollten mögliche Störeinflüsse und deren Intensität, wie bspw. Suszeptibilitätsartefakte verursacht durch metallischen Zahnersatz, im Vorfeld der Untersuchung bekannt sein. So können zementierte Kronen und Brücken – falls notwendig – vom Zahnarzt entfernt und nach der Untersuchung wieder eingesetzt werden. Das Ziel dieser Studie war die Evaluation von Edelstahlkronen verschiedener Hersteller nach der standardisierten Testmethode der American Society for Testing and Materials (ASTM), um die Notwendigkeit ihrer Entfernung zu klären.

    Material und Methoden:

    In dieser Studie wurden verschiedene vorgefertigte pädiatrische Edelstahlkronen (Typ 304, 316, 316L) für die maxillaren linken ersten und zweiten Milchmolaren von drei Herstellern (3 M Espe, Acero XT, Denovo Dental) bei 1,5 T und 3,0 T (Magnetom Avanto und Prisma, Siemens) verglichen. Der Signalverlust wurde gemäß ASTM F2119 – 07 für eine TSE (TR/TE 500/20 ms) und GRE (TR/TE 100/15 ms) Sequenz gemessen. Die Ergebnisse wurden mit der Anatomie von vier Kindern im Alter von 3 bis 12 Jahren verglichen.

    Ergebnisse:

    Die Intensität der Suszeptibilitätsartefakte ist von der Materialzusammensetzung der jeweiligen Hersteller abhängig. Die Gesamtgröße des Suszeptibilitätsartefakts beträgt 27 bis 35 ± 4 mm für TSE und 35 bis 46 ± 5 mm für GRE Sequenzen. Die Abstände vom maxillaren linken zweiten Milchmolaren zu den anatomischen Strukturen betrugen 36 bis 44 ± 5 mm (Orbitarand), 39 bis 53 ± 6 mm (Gyrus temporalis inferior), 70 bis 81 ± 5 mm (Unterrand Cerebellum) und 109 bis 126 ± 7 mm (Ventriculus lateralis).

    Schlussfolgerungen:

    Im Vorfeld der MRT Untersuchung ist im Allgemeinen keine Entfernung vorhandener pädiatrischer Edelstahlkronen erforderlich. Zahnärzte sollten dennoch Kronen bevorzugen, welche kleinstmögliche Suszeptibilitätsartefakte hervorrufen. Mechanische Modifikationen der Kronenränder führen nicht zu wesentlich größeren Artefakten und können daher in der Regel vernachlässigt werden.


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