Rofo 2019; 191(S 01): S94
DOI: 10.1055/s-0037-1682281
Poster (Fortbildung)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Granulomatöse Prostatitis und BCG-Impfung. Eine wichtige klinische Information vor der mpMRT

C Hackenbroch
1   BWK Ulm, Radiologie, Ulm
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Kurzzusammenfassung:

    Die intravesikale BCG-Instillation zur Behandlung des oberflächligen Urothelkarzinoms der Blase führt zu einer bakteriellen Zystitis mit Granulombildung, dabei werden Granulozyten und Lymphozyten aktiviert. Die Entzündungsreaktion führt als „Nebeneffekt“ zu einer Tumorzellzerstörung und zu einer Immunisierung gegen die Tumorzellen. Nebenwirkung betreffen meisten den lokalen Bereich in Blasennähe, selten können aber können auch in anderen Organen granulomatöse Entzündungen induziert werden. Die granulomatöse Prostatitis ist die am häufigsten auftretende Nebenwirkung. Während nur ca. 10% der Patienten klinisch symptomatisch werden, zeigen ca. 40% einen PSA- Anstieg und 80 – 100% histologisch nachweisbare Veränderungen. Diese induzierten granulomatösen Prostata- Veränderungen zeigen hierbei einen Signalabfall in T2w- Sequenzen, eine Diffusionsrestriktion und eine ADC- Erniedrigung und ähneln somit einem klinisch relevanten Prostata- CA. Die Kenntnis einer vorhergegangenen BCG- Instillation ist somit wichtig vor der Befunderhebung eines mpMRT um Fehlinterpreationen zu vermeiden und um unnötige Stanzbiopsien zu reduzieren. Weiterhin muss nach BCG- Instillationen mit kleinen fokalen Abszedierungen gerechnet werden.

    Lernziele:

    Die Kenntnis einer vorhergegangenen BCG-Installation zur Therapie eines Blasenkarzinoms ist wichtig vor Durchführung eines mpMRT, da hierdurch granulomatöse Entzündungen ausgelöst werden können, die einem PCA MRT-morphologisch ähneln und somit zu Fehlinterpretationen und vermeidbaren Stanzbiopsien führen.


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