Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(02): 180
DOI: 10.1055/s-0038-1622744
Kurzvorträge 1: Geburtshilfe (I)
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mind:Pregnancy – Online-basierte Achtsamkeitsintervention zur Stärkung psychischer Stabilität von Schwangeren und Förderung einer physiologischen Geburt

S Wallwiener
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg
,
LM Matthies
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg
,
A Gillessen
2   Versorgungsmanagement, Techniker Krankenkasse, Hamburg
,
M Wallwiener
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Februar 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    Depressive Störungen und Angsterkrankungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen während einer Schwangerschaft mit Prävalenzen von 10 – 20%. Ebenso nimmt Geburtsangst stetig zu, wobei 17% der Frauen moderate Angst und 6% schwere Angst vor der Geburt erleben. Der bisher in der Regelversorgung vorgesehene Eintrag „psychische Belastung” im Mutterpass ist weder empirisch unterfüttert noch wird er der seit Jahren erhobenen Forderung gerecht, ein umfassendes Screening auf empirisch belastbarer Grundlage zu etablieren. Bezogen auf die Geburt haben Schwangere mit affektiven Erkrankungen ein allgemein erhöhtes Risiko für Kaiserschnitte. Daten des Geburtenreports der Techniker Krankenkasse haben für alle betrachteten Diagnosegruppen gezeigt: wurde bei den Schwangeren eine psychische Erkrankung diagnostiziert, dann lag häufiger eine Geburt per Sectio vor. Achtsamkeitsbasierte- bzw. „Mindfulness-based-Interventionen“ (MBI) zeigen einen vielversprechenden Ansatz in der Behandlung von Angst-, Depressions- und Stresssymptomen in klinischen und nicht-klinischen Studienpopulationen.

    Methoden:

    Screening auf affektive Symptome in der Schwangerschaft; Einschluss in prospektive Implementierungsstudie (randomisiert-kontrolliertes Studiendesign) zur Achtsamkeitsintervention; Interventionsbegleitende Evaluation von Akzeptanz, depressiven und ängstlichen Symptomen und Geburtsangst, Lebensqualität sowie Nachbeobachtung bis 5 Monate postpartal bzgl. Depressionsprävalenz/-Inzidenz sowie Vergleich der Sectioraten; Gesundheitsökonomische Analyse auf Basis von GKV-Daten.

    Ergebnisse:

    Die Modellphase startet in Baden-Württemberg am 1.1.2019. Alle gynäkologischen Praxen können sich beteiligen und erhalten das Screening durch die beteiligten Krankenkassen vergütet.

    Schlussfolgerung:

    Das Projekt wird durch den Innovationsfonds gefördert.


    #