Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0038-1639212
Sozialräumliche Analyse der Bremer Schuleingangsuntersuchung 2016
Publication History
Publication Date:
11 April 2018 (online)
2016 untersuchte der Schulärztliche Dienst des Bremer Gesundheitsamtes 4.573 Kinder im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung. 26,5% der Kinder kamen aus Stadtvierteln, in denen sich soziale Probleme kumulieren. 18,2% der Kinder wohnten in Stadtvierteln, die von sozialen Problemen am wenigsten betroffen sind.
Rund 71% der Kinder aus besonders problembelasteten Vierteln hatten einen Migrationshintergrund. Jedes vierte Kind lebte bei einem alleinerziehenden Elternteil, bei ebenfalls jedem vierten Kind waren beide Eltern nicht erwerbstätig. 40% der Kinder sprachen kein oder nur schlecht Deutsch. In den am wenigsten belasteten Vierteln hatten gut 19% der Kinder einen Migrationshintergrund. Knapp 9% der Kinder lebten bei einem alleinerziehenden Elternteil, bei weniger als 3% waren beide Elternteile nicht erwerbstätig. Rund 6% der Kinder sprachen kein oder nur schlecht Deutsch.
Ein Drittel der Kinder aus den problembelasteten Vierteln wies Vorerkrankungen auf, fast 16% waren übergewichtig oder adipös. Unter den Kindern aus den am wenigsten belasteten Ortsteilen war jedes fünfte Kind vorerkrankt, der Anteil übergewichtiger oder adipöser Kinder betrug gut 4%. Ferner waren Kinder aus besonders problembelasteten Vierteln häufiger verhaltensauffällig. Auch bezogen auf die Vorläuferfertigkeiten zum Schulbesuch ergaben sich markante sozialräumliche Unterschiede. Nur 76% der Kinder aus den problembelasteten Vierteln erhielten eine uneingeschränkte Schulempfehlung. Unter den Kindern aus den weniger belasteten Vierteln betrug dieser Anteil 93%.
Diese Disparitäten legen die Grundlage zur Beratung der Bildungsbehörde, um stärker Einfluss zu nehmen auf die Steuerung schulischer und gegebenenfalls auch vorschulischer Ressourcen oder Angebote.
#