Gesundheitswesen 2018; 80(04): 399-400
DOI: 10.1055/s-0038-1639248
POSTERPRÄSENTATION
GBE und Prävention, Kinder- und Jugendgesundheitsdienst
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die HIV-/STI- Sprechstunde des Gesundheitsamtsamtes in Frankfurt am Main: Ergebnisse einer Befragung von Patientinnen und Patienten zu ihrer HIV-Gesundheitskompetenz

C Ostermann
1   Hochschule Fulda, Gesundheitsamt Frankfurt am Main Gesundheitsförderung, GBE, Frankfurt am Main, Germany
,
M Schade
2   Gesundheitsamt Frankfurt am Main,Gesundheitsberichterstattung, Frankfurt am Main, Germany
,
A Valenteijn
3   Gesundheitsamt Frankfurt am Main, HIV/STI Beratung, Frankfurt am Main, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
11 April 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Die HIV-/STI-Sprechstunde wird mit großer Resonanz im Gesundheitsamt Frankfurt am Main angeboten. Ziel dieser Analyse ist es zu untersuchen, wie die Gesundheitskompetenz bezüglich HIV von den Patientinnen und Patienten der in Anspruch genommenen Sprechstunde eingeschätzt wird.

    Methodik:

    Der konzipierte Fragebogen enthält neben Angaben zur HIV-Gesundheitskompetenz auch Fragen zu den Gründen bzw. Ängsten und Befürchtungen der Inanspruchnahme, zum Gesundheitszustand, Einstellungen im Umgang mit Krankheiten, zum Beziehungsverhalten, der Religiosität, zum HIV-Test und zu soziodemografischen Angaben. Der Fragebogen wurde an Patientinnen und Patienten der HIV-/STI-Sprechstunde mit der Bitte um freiwillige, anonyme Beantwortung ausgegeben. Die Auswertung erfolgt mit IBM Statistics Version 22. Neben einer deskriptiven Darstellung sollen auch Gruppenvergleiche, z.B. nach sozioökonomischen Faktoren erfolgen.

    Ergebnisse:

    Bis dato liegen 356 ausgefüllte Fragebögen vor. Die Datenerhebung wird erst Ende des Jahres 2017 abgeschlossen sein, sodass derzeit noch keine abschließenden Ergebnisse vorliegen. Eine erste Zwischenauswertung ergibt, dass sich über 80% der Befragten konkret über HIV im Internet informiert und unter 5% noch „gar nicht“ informiert haben. Den Behandlungserfolg von HIV schätzen über die Hälfte der Befragten als „sehr gut“ (10,5%) bzw. „gut“ (41,4%) und weitere 28,9% als „mittelmäßig“ ein. Über die Behandlungsmöglichkeiten von HIV fühlen sich 33,3% „mittelmäßig“ informiert. 21,4% bzw. 3,5% fühlen sich „schlecht“ oder „sehr schlecht“ informiert.

    In Bezug auf die Ansteckungsmöglichkeiten sind sich alle einig, dass es zu einer Übertragung von HIV durch Sex ohne Kondome kommen kann. Unsicherheiten über eine Ansteckung bestehen immer noch bei der Benutzung öffentlicher Toiletten, beim Trinken aus demselben Glas wie eine HIV-positive Person sowie bei der Übertragung von der Mutter auf das Baby. Größere Unsicherheiten bestehen bei den Befragten bzgl. des Hautkontakts mit Blut, da über 50% der Patientinnen und Patienten glauben sich hier anstecken zu können. Weiter wird angenommen, dass Unterschiede bezüglich Alter, Geschlecht, Migrationshintergrund, Bildung und finanzieller Situation in Bezug auf die Gesundheitskompetenz der Befragten aufgezeigt werden können.

    Schlussfolgerungen:

    Die Ergebnisse zeigen, dass weiterer Aufklärungsbedarf über HIV besteht und Informationen zielgruppengerecht bereitgestellt werden müssen. Diese werden dann auch in die Beratungs- und Präventionsarbeit der HIV-/STI-Sprechstunde einfließen.


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