Eine seltene Differenzialdiagnose der subglottischen Stenose

Einleitung:

Non-Hodgkin Lymphome (NHL) sind sehr seltene Tumorentitäten des Larynx und bilden einen Anteil von < 1% an allen laryngealen Tumoren. Laryngeale NHL treten vermehrt im Bereich der Supraglottis mit Infiltration glottischer Strukturen auf, seltener jedoch mit Manifestation im Bereich der Subglottis.

Kasuistik:

Ein 29-jähriger Mann stellt sich mit seit ca. zwei Monaten bestehender Belastungsdyspnoe, belastungsassoziiertem Stridor sowie Dysphonie ohne B-Symptomatik vor. Extern erhielt der Patient 250 mg Prednisolon intravenös bei Verdacht auf das Vorliegen einer subglottischen Stenose, ohne anschließende Verbesserung der Symptome. Ein CT von Hals und Thorax ergab eine diskrete subglottische Asymmetrie rechts > links. Im Spiegelbefund zeigten sich die Stimmlippen beidseits grau, glatt begrenzt, respiratorisch frei beweglich sowie ein subglottisches Gewebeplus. Zur weiteren Diagnostik erfolgte eine starre Tracheobronchoskopie sowie Laryngoskopie in Allgemeinanästhesie. Intraoperativ kam eine Schleimhautverdickung im Bereich des subglottischen Abhangs beidseits zur Darstellung, eine relevante Trachealstenose ergab sich nicht. Eine Probenentnahme wurde durchgeführt.

Ergebnis:

Die histologische Aufarbeitung ergab den Nachweis einer proliferationsaktiven lymphoiden Zellpopulation. Die subglottische Manifestation eines Lymphoms vom B-Zell-Typ oder einer akuten lymphatischen Leukämie scheint wahrscheinlich.

Schlussfolgerung:

Mit dem vorliegenden Fallbeispiel soll auf seltene Differenzialdiagnosen der subglottischen Stenose aufmerksam gemacht werden. Differentialdiagnostisch sollte neben HNO-spezifischen oder internistischen Krankheitsbildern auch an Erkrankungen aus dem hämatologischen Formenkreis gedacht werden.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Sandra Fest

Universitäsklinikum Leipzig,

Liebigstraße 10 – 14, 04103,

Leipzig

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Publication Date:
18 April 2018 (online)