CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S40-S41
DOI: 10.1055/s-0038-1639853
Abstracts
Chirurgische Assistenzverfahren: Surgical assistant's procedures

Ein neuartiges robotergestütztes Endoskop-Führungssystem für Nasennebenhöhlenchirurgie und endoskopische Mittelohrchirurgie – erste Erfahrungen

D Friedrich
1   Univ. HNO-Klinik, Ulm
,
R Grässlin
1   Univ. HNO-Klinik, Ulm
,
A Leichtle
1   Univ. HNO-Klinik, Ulm
,
MO Scheithauer
1   Univ. HNO-Klinik, Ulm
,
J Greve
1   Univ. HNO-Klinik, Ulm
,
TK Hoffman
1   Univ. HNO-Klinik, Ulm
,
P Schuler
1   Univ. HNO-Klinik, Ulm
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Roboter-assistierte Verfahren erleichtern die Therapie schwer zugänglicher Pathologien. Die Anwendung ist zunehmend evidenzbasiert. Neben Möglichkeiten zur Manipulation gibt es auch Ansätze, den Chirurgen durch roboter-assistierte Visualisierung zu entlasten, z.B. für endoskopische Nasennebenhöhlen- und Ohrchirurgie. In der vorliegenden Studie untersuchen wir die Anwendbarkeit eines neuartigen robotergestützten Endoskop-Führungssystems im präklinischen Kadavermodell.

    Methoden:

    Das Endoskop-Führungssystem (Medineering GmbH, München) wurde an humanen Kopfpräparaten ohne Pathologie hinsichtlich Anwendbarkeit, Steuerung, Visualisierung und Patientensicherheit erprobt. Die Steuerung per Fußpedal erlaubt die Nachführung des Endoskops bei beidhändiger Manipulation durch den Operateur. Entsprechende Interventionen wurden mit Standardinstrumenten durchgeführt.

    Ergebnisse:

    Das System erlaubt die Visualisierung des Operationsgebietes in uneingeschränkter Qualität und Stabilität. Beide Hände des Chirurgen bleiben zur Instrumentation frei. Die Steuerung ist ausreichend präzise und effektiv, so dass ein dynamisches Arbeiten ermöglicht wird. Durchgeführt wurden Siebbein-, Kieferhöhlen- und Keilbeinhöhlenoperation mit Darstellung der Frontobasis, sowie endoskopische Tympanoskopie und Mastoidektomie.

    Schlussfolgerung:

    Das System ermöglicht bimanuelle Instrumentation ohne zusätzliche Assistenz. Da alle Bewegungen unter Sicht durchgeführt werden scheint die Gefahr von Verletzungen nicht höher als bei konventioneller Endoskop-Führung. Offen bleibt, in wie weit die Vorteile im realen Situs mit potentieller Blutung bestehen können. Das CE-Siegel ist für November 2017 erwartet, wir werden über erste klinische Erfahrungen berichten.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Dr. med. Daniel Friedrich
    Univ. HNO-Klinik,
    Frauensteige 12, 89075,
    Ulm

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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