CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S77-S78
DOI: 10.1055/s-0038-1639981
Abstracts
Onkologie: Oncology

Klonale Evolution in Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen? Genetische Heterogenität im zeitlichen Verlauf

D Beutner
1   HNO-Universitätsklinik Göttingen, Göttingen
,
N Abedpour
2   Department of Translational Genomics, Köln
,
G Bosco
2   Department of Translational Genomics, Köln
,
V Tischler
2   Department of Translational Genomics, Köln
,
M Bergwelt-Baildon
3   Klinik I für Innere Medizin, Köln
,
M Pfeifer
2   Department of Translational Genomics, Köln
,
A Lechner
4   HNO-Uniklinik, Köln
› Author Affiliations
 
 

    Nach initialer Therapie kommt es bei Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs oftmals zu Rezidiven mit meist sehr eingeschränkten Therapiemöglichkeiten und schlechtem Überleben. Resistenz gegenüber verschiedenen Therapiemodalitäten kann durch intratumorale genetische Heterogenität und klonale Evolution Therapie-resistenter Subklone vermittelt werden.

    In dieser Studie wurden intratumorale genetische Veränderungen in Patienten mit rezidiviertem und/oder metastasiertem Kopf-Hals-Karzinom (n = 5) untersucht. Die Analyse umfasste pro Patient Proben von 2 – 4 unterschiedlichen Zeitpunkten im Verlauf von 13 – 88 Monaten. DNA aus Formalin-fixierten, Paraffin-eingebetteten Proben (Tumor und Normalgewebe) wurde mittels "Whole Exome Sequencing" analysiert. Die Datenprozessierung erfolgte mittels etablierter Analyse-Algorithmen.

    In sämtliche Tumorproben zeigte sich eine hohe Anzahl somatischer Mutationen. Während frühe Rezidive im Allgemeinen viele Mutationen mit dem initialem Primärtumor teilten, war die Übereinstimmung bei Rezidiv nach mehr als 6 Jahre auf wenige Mutationen beschränkt. Über den zeitlichen Verlauf persistierende Mutationen betrafen wichtige Tumor-Suppressorgene wie CDKN2A, TP53 oder RB1. Bemerkenswerterweise ergaben in einem Fall Biopsien der selben Lokalisation keine Mutations-Übereinstimmung.

    Die gewonnenen Daten geben Einblick in die Heterogenität und Plastizität genetischer Alterationen in Kopf-Hals-Karzinomen im zeitlichen Verlauf. Kenntnis individueller genomischer Veränderungen oder von Resistenz-Mechanismen ist von großem Nutzen für individualisierte molekulare Therapieansätze.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Univ.-Prof. Dr. med. Dirk Beutner
    HNO-Universitätsklinik Göttingen,
    Robert-Koch-Strasse 40, 37075,
    Göttingen

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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