CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S145
DOI: 10.1055/s-0038-1640212
Abstracts
Onkologie: Oncology

Einfluss der pharyngealen Bestrahlungsdosis auf die Schluckfunktion bei Oropharynxkarzinomen

V Zebralla
1   HNO Uniklinikum Leipzig, Leipzig
,
S Wiegand
1   HNO Uniklinikum Leipzig, Leipzig
,
G Wichmann
1   HNO Uniklinikum Leipzig, Leipzig
,
A Dietz
1   HNO Uniklinikum Leipzig, Leipzig
,
T Neumuth
2   ICCAS Uniklinikum Leipzig, Leipzig
,
T Kuhnt
3   Klinik für Strahlenheilkunde Uni Leipzig, Leipzig
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Der Zusammenhang zwischen Dosisvolumen und Funktionseinschränkung bei der Bestrahlung von Kopf-Hals-Malignomen ist bekannt. Die Einschränkung der Schluckfunktion steht hierbei an erster Stelle. Definierte Werte, ab denen eine Verschlechterung der Schluckfunktion vorliegt, gibt es bisher nicht.

    Material und Methoden:

    Es wurden 101 Patienten nach Therapie eines Oropharynxkarzinom von 4/2012 – 10/2014 retrospektiv analysiert. Die Nachsorgedaten zur Selbsteinschätzung der Schluckfunktion sowie objektive Parameter wurden mit dem Tool "OncoFunction" erfasst. Zur Bestimmung der Bestrahlungsdosis wurden die pharyngealen Strukturen aus den Bestrahlungsplanungs-CT der Patienten segmentiert und die Bestrahlungsdosen berechnet.

    Ergebnisse:

    Für die Mm. constrictores sowie den M. cricopharyngeus konnte eine signifikante Korrelation zwischen Bestrahlungsdosis und Funktionseinschränkung gefunden werden. Patienten, die eine Bestrahlungsdosis > 45 Gy auf den M. cricopharyngeus erhielten, zeigten eine signifikant (p < 0,05) verschlechterte subjektive und objektive Schluckfunktion. Auch für die Mm. constrictores ließ sich mittels ROC-Analysen ein signifikanter kausaler Zusammenhang (p < 0,05) nachweisen. Insbesondere bei gleichzeitiger Chemotherapiegabe konnte eine verschlechterte Schluckfunktion beobachtet werden.

    Diskussion:

    Vorliegende Daten zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen Bestrahlungsdosis auf schluckrelevante Risikoorgane und verschlechterter Schluckfunktion. Hier wurden Grenzwerte bestimmt, ab denen eine signifikante Verschlechterung der Schluckfunktion auftritt.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Dr. med. Veit Zebralla
    Uniklinikum Leipzig,
    Liebigstraße 10 – 14, 04103,
    Leipzig

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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