Einleitung:
Die optische Kohärenztomografie (OCT) ist ein Messverfahren, mit dem die direkte berührungsfreie
Darstellung und Beurteilung der Trommelfellmorphologie, des Schwingungsverhaltens
und anteilig des Paukenhöhleninhaltes möglich ist. Nach Entwicklung einer endoskopischen
OCT-Messeinheit (EOCT) werden im Folgenden erste klinische Untersuchungsergebnisse
verschiedener Mittelohrpathologien gezeigt.
Methodik:
Die EOCT wurde exemplarisch bei Probanden und Patienten, welche typische Mittelohrpathologien
(Paukenerguss, Tubenventilationstörung, Otitis media, Cholesteatom, Trommelfellperforation
und Tympanoplastik) aufwiesen, durchgeführt. Anschließend wurden die Daten bzgl. der
Trommelfellmorphologie, des Oszillationsverhalten und möglicher Rückschlüsse auf den
Paukenhöhleninhalt im Vergleich zu gesunden Probanden ausgewertet.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse der EOCT-Untersuchungen zeigten hochaufgelöst den Pathologien entsprechende
unterschiedliche Oszillationsmodi des Trommelfells. Zudem konnten die morphologischen
Veränderungen des Trommelfells, z.B. dessen Dicke, mittels EOCT dargestellt, ausgemessen
und pathologiespezifisch in Beziehung zum Oszillationsverhalten gesetzt werden. Zudem
konnte der angrenzende Paukenhöhleninhalt dargestellt werden.
Schlussfolgerung:
Die weiterentwickelte EOCT ermöglicht eine berührungsfreie, exakte Darstellung der
Trommelfellmorphologie, des Schwingungsverhaltens des Trommelfells und anteilig des
Paukenhöhleninhaltes. Weitere Studien zum routinemäßigen Einsatz der EOCT im klinischen
Alltag und der Diagnostik werden durchgeführt. Zudem bietet die EOCT das Potential,
frühzeitig Paukenergüsse zu differenzieren und somit das Therapieverhalten zu ändern.