CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S281
DOI: 10.1055/s-0038-1640686
Abstracts
Otologie: Otology

Visualisierung und mikrostrukturelle Untersuchung des Nervus vestibulocochlearis und zentraler Hörbahnen mittels Diffusionstensor-Bildgebung – Ergebnisse und Perspektiven

M Wigand
1   HNO-Uniklinik Ulm, Ulm
,
A Wunderlich
2   Radiologie, Uniklinik Ulm, Ulm
,
TK Hoffmann
1   HNO-Uniklinik Ulm, Ulm
,
A Leichtle
1   HNO-Uniklinik Ulm, Ulm
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Die Diffusionstensor-Bildgebung (DTI) stellt ein neuartiges bildgebendes Verfahren dar, welches Nervenbahnen nicht-invasiv visualisieren und ihre Diffusionseigenschaften auf mikroskopischem Level charakterisieren kann. Sie liefert Aussagen über Mikrostruktur, Organisation und Dichte der weißen Substanz und hat die Neuroradiologie in den vergangenen Jahren entscheidend geprägt. In der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde finden sich bislang jedoch nur sehr vereinzelt DTI-Studien.

    Methoden:

    Untersucht wurden 15 gesunden Probanden mit Normakusis beidseits. Mithilfe eines 3 Tesla-Kernspintomographen wurden die diffusionsgewichteten Bilder mit einer Voxelgröße von 1,5 × 1,5 × 1,5 mm3 und 30 Diffusionsrichtungen gewonnen. Nachdem sog. "regions of interest“, durch welche die gesuchten Nervenbahnen hindurchziehen mussten, definiert worden waren, konnten der N. vestibulocochlearis, der Fasciculus arcuatus und interhemisphärische auditorische Nervenbahnen dargestellt werden. Anschließend wurden die Diffusionsparameter Fraktionelle Anisotropie (FA), Trace, axiale und radiäre Diffusion berechnet.

    Ergebnisse:

    Neben den über den Corpus Callosum laufenden interhemisphärischen auditorischen Nervenbahnen konnte auch der paarig angelegte Fasciculus arcuatus dargestellt und Asymmetrien in seiner Ausprägung aufgedeckt werden. Darüber hinaus wurde erstmals der Nervus vestibulocochlearis in einer Probandenkohorte dieser Größe mittels DTI visualisiert und analysiert.

    Schlussfolgerungen:

    Die Diffusionstensor-Bildgebung stellt ein beachtenswertes neues Hilfsmittel bei der mikrostrukturellen Untersuchung des Nervus vestibulocochlearis und zentraler Hörbahnen dar und kann in der Zukunft einen wertvollen Beitrag bei der Erforschung verschiedener Erkrankungen des Hörsystems leisten.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Dr. Marlene Wigand
    HNO-Uniklinik Ulm,
    Frauensteige 12, 89075,
    Ulm

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

    © 2018. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

    Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York