CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S303-S304
DOI: 10.1055/s-0038-1640766
Abstracts
Phoniatrie/Pädaudiologie: Phoniatrics/Pediatric Audiology

Botulinumtoxintherapie bei spasmodischer Dysphonie: Datenanalyse der letzten 16 Jahre

C Pick
1   HNO Uniklinik Köln, Köln
,
M Grosheva
1   HNO Uniklinik Köln, Köln
,
S Jansen
1   HNO Uniklinik Köln, Köln
,
L Ludwig
1   HNO Uniklinik Köln, Köln
,
E Fischer-Krall
1   HNO Uniklinik Köln, Köln
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Die Injektion von Botulinumtoxin A (BoNT-A) gilt heute als Goldstandard in der Therapie der spasmodischen Dysphonie (SpD). Ziel der Studie war es, die Effektdauer und Dosierungsentwicklung von BoNT-A bei Patienten mit SpD zu untersuchen.

    Methoden:

    Daten von Patienten mit SpD, die vom 1998 – 2014 in der HNO-Uniklinik Köln behandelt wurden, wurden retrospektiv ausgewertet. Drei BoNT-A Präparate standen im Behandlungszeitraum zur Verfügung. Das Toxin wurde entweder endoskopisch-kontrolliert oder transzervikal EMG-gesteuert in beide Mm. vocales injiziert. Beiderseitig wurde die gleiche Toxinmenge des identischen BoNT-Präparats verabreicht. Die Behandlung wurde bei subjektiv progredienten Beschwerden wiederholt. Wir analysierten die Dosisänderung des Toxins und die Zeitintervalle zwischen den Behandlungen.

    Ergebnisse:

    48 Patienten wurden innerhalb von 16 Jahren 349-mal behandelt. Mit 12% (48/438) stellte die SpD die dritt-häufigste Behandlungsdiagnose dar. Bei 36 Patienten wurde BoNT mehr als 2mal verabreicht. Mittlere Behandlungsanzahl war 7,4 ± 11,1 (Median 3,5). Die Behandlungsintervalle waren mit 5,5 ± 7,0 Monaten konstant (p = 0,69). Onabotulinumtoxin A (Botox) wurde bei 38%, Abotulinumtoxin A (Dysport) bei 52% und Incobotulinumtoxin A (Xeomin) bei 11% der Behandlungen verwendet. Nach wiederholten Injektionen änderte sich die Toxindosis von Xeomin nicht (einseitig 6,6 ± 2,5U; p = 0,27). Bei wiederholten Behandlung von Botox beobachteten wir eine Dosiserhöhung (einseitig 5,1 ± 3,2U; p = 0,002), bei Dysport jedoch eine Dosisabnahme (einseitig 20,0 ± 44U, p < 0,0001).

    Schlussfolgerung:

    BoNT-A wies eine konstante Wirkdauer bei SpD auf. Die Toxindosis fluktuierte jedoch signifikant zwischen den verschiedenen Präparaten.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Carina Pick
    HNO Uniklinik Köln,
    Gebäude 23, Kerpener Straße 6250937,
    Köln

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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