CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S343
DOI: 10.1055/s-0038-1640909
Abstracts
Rhinologie: Rhinology

Anatomische Varianten des frontoethmoidalen Komplexes entsprechend der International Frontal Sinus Anatomy Classification (IFAC) und radiologische Zeichen einer Sinusitis

F Sommer
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
TK Hoffmann
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
J Lindemann
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
A Leunig
2   Rhinologie Zentrum München, München
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung:

    Der endonasale Zugang zum Sinus und Recessus frontalis kann durch eine Vielzahl anatomischer Variationen erschwert sein. Ziel dieser Studie war es, anatomische Varianten entsprechend der International Frontal Sinus Anatomy Classification (IFAC) und das gleichzeitige Vorliegen radiologischer Zeichen einer Verschattung des Recessus und Sinus frontalis zu analysieren.

    Material und Methoden:

    249 CT-Datensätze der Nasennebenhöhlen (NNH) wurden in multiplanaren Rekonstruktionen analysiert. Ausschlusskriterien waren Vor-Operationen an den NNH, onkologische Grunderkrankungen und schlechte Bildqualität. Alle anatomischen Varianten wurden anhand der IFAC Kriterien analysiert. Radiologische Zeichen einer Verschattung wurden anhand des Lund-Mackay Staging Scores eingeteilt.

    Ergebnisse:

    Die Analyse zeigte bei 48% der Datensätze Supra Agger Zellen (SACs) und bei 25% Supra Agger Frontal Zellen (SAFCs). Supra Bulla Cells (SBCs) zeigten sich in 88% und Suprabulla Frontal Cells (SBFCs) in 26% der Datensätze. Selbst bei anatomischen Varianten, die sich weit in den Sinus frontalis erstrecken zeigte sich keine höhere Inzidenz radiologischer Zeichen einer Verschattung, obwohl das Ostium bzw. der Recessus frontalis hierdurch deutlich eingeengt wird.

    Schlussfolgerung/Diskussion:

    Anatomische Varianten des frontoethmoidalen Komplexes sind sehr häufig. In 43% der CT-Datensätze konnten anatomische Varianten entsprechend der IFAC Kriterien mit Ausdehnung an oder in den Sinus frontalis festgestellt werden. Offensichtlich behindern auch große Varianten die Drainage und Ventilation nicht zwingend. Interventionen am Sinus und Recessus frontalis sollten daher nur bei Vorliegen von spezifischen Beschwerden und entsprechenden bildgebenden Befunden geplant werden.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    PD Dr. Fabian Sommer
    Universitätsklinikum Ulm,
    Frauensteige 12, 89075,
    Ulm

    Publikationsverlauf

    Publikationsdatum:
    18. April 2018 (online)

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