CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S363
DOI: 10.1055/s-0038-1640977
Abstracts
Schlafmedizin: Sleeping Disorders

Klinische und ökonomische Effekte der Hypoglossusnervstimulation bei obstruktiver Schlafapnoe

AK Weschenfelder
1   Universität Duisburg-Essen, Essen
,
JB Pietzsch
2   Wing Tech Inc., Menlo Park, USA
,
W Randerath
3   Klinik für Pneumologie und Allergologie, Krankenhaus Bethanien, Solingen
,
A Steffen
4   Klinik für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Schleswig-Holste, Lübeck
,
S Liu
2   Wing Tech Inc., Menlo Park, USA
,
B Geisler
2   Wing Tech Inc., Menlo Park, USA
,
J Wasem
5   Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen, Essen
,
J Biermann-Stallwitz
5   Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen, Essen
› Author Affiliations
Inspire Medical Systems, Inc.
 
 

    Einleitung:

    Bei mittel- bis schwergradiger obstruktiver Schlafapnoe (OSA) ist eine Continuous Positive Airway Pressure (CPAP) Behandlung die erste Wahl. Ist diese jedoch nicht erfolgreich, stellt die Hypoglossusnervstimulation (HNS) eine neue Behandlungsmöglichkeit dar, deren klinische und ökonomische Effekte im Kontext des deutschen Gesundheitssystems in dieser Arbeit betrachtet werden.

    Methoden:

    In einem Markov Modell werden die Wahrscheinlichkeiten für Hypertension, Herzinfarkt, Schlaganfall und Verkehrsunfälle projiziert, um die kardiovaskuläre und gesamte Mortalität, qualitätsadjustierte Lebensjahre (QALYs) und die direkten Kosten zu schätzen. Die Charakteristika der Patientenkohorte und die Behandlungseffekte basieren auf einer deutschen prospektiven Beobachtungsstudie sowie der Literatur. Es werden relative Risiken (RR) über einen Zeitraum von zehn Jahren für die projizierten Ereignisse, die insgesamt gewonnen Lebensjahre sowie inkrementelle Kosten-Effektivitätsverhältnisse (€ pro QALY) berechnet.

    Ergebnisse:

    In der zugrundeliegenden Kohorte der Beobachtungsstudie (Durchschnittsalter 57 Jahre, BMI 29 kg/m2) verringert sich unter HNS der Apnea-Hypopnea Index von 31,2 auf 13,8 Ereignisse pro Stunde. Die HNS führt zu reduzierten RR für alle projizierten Ereignisse (Zehn-Jahres RR für Schlaganfall 0,76, Herzinfarkt 0,64, kardiovaskuläre Mortalität 0,65 und Verkehrsunfälle 0,34) und erhöht die gesamte Überlebenszeit um 1,27 Jahre. Über einen lebenslangen Zeithorizont beträgt das Kosten-Effektivitätsverhältnis 53.698 € pro QALY für HNS im Vergleich zu Nichtbehandlung.

    Schlussfolgerungen:

    Die HNS führt zu deutlichen Verbesserungen in patientenrelevanten Endpunkten und ist eine kosteneffektive Therapie für Patienten, bei denen eine CPAP Therapie nicht erfolgreich ist.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Ann-Kathrin Weschenfelder
    Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen,
    Thea-Leymann-Str. 9, 45127,
    Essen

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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