Rofo 2018; 190(S 01): S8
DOI: 10.1055/s-0038-1641260
Vortrag (Wissenschaft)
Experimentelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

In-vivo-Evaluierung eines Applikator-Prototyps für die interstitielle Elektrochemotherapie der Leber

F Pedersoli
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
P Isfort
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
A Ritter
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
M Liebl
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
M Zimmermann
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
M Schulze-Hagen
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
E Dethlefsen
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
J Pfeffer
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
M Baumann
2   Helmholtz-Institut, Biophysical & Education Engineering, Aachen
,
C Kuhl
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
P Bruners
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die Elektroporation wird in der Tumortherapie in Form der irreversiblen Elektroporation (IRE) oder der Elektrochemotherapie (ECT) angewandt. Ziel der Studie ist die Evaluierung der Sicherheit, Durchführbarkeit und der Effektivität der ECT mit interstitieller Chemotherapeutikaapplikation mithilfe eines Applikatorprototyps. Der nadelförmige Prototyp besitzt vier expandierbare Sekundärelektroden, welche sowohl für die Injektion des Chemotherapeutikums in den Tumor, als auch für die Applikation der elektrischen Hochspannungsimpulse konzipiert ist. Im Vergleich zu regulären IRE werden fünf Elektroden mit einem Punktionsvorgang eingebracht und angesteuert.

    Material und Methoden:

    Die Versuche wurden bei 10 Hausschweinen durchgeführt. Der Prototyp wurde CT-gesteuert jeweils in den rechten und linken Leberlappen platziert. In einem Leberlappen wurde der Prototyp mit Standardeinstellungen (1500 V, 120 Impulse, Impulslänge 100µs) verwendet (IRE). In einem anderen Leberlappen wurde der identische Versuch durchgeführt, jedoch gefolgt von der Injektion einer Doxorubicin-Lösung (50 mg Doxorubicin, 5 ml NaCl 0,9%, 1 ml 370 mg Iod/ml Kontrastmittel) über die expandierbaren Elektroden (ECT).Das Follow-up erfolgte mittels kontrastmittelangehobener CT am 1., 3. und 7. postinterventionellen Tag. Die Ablationsareale wurden zudem histopathologisch ausgewertet.

    Ergebnisse:

    Die Versuche wurden erfolgreich bei 9 von 10 Schweinen durchgeführt. Ein Schwein starb während der Intervention aufgrund von Kammerflimmern. Histopathologisch sowie CT-grafisch zeigten sich die Ablationsareale in der ECT-Gruppe signifikant (t-test; p < 0,05) größer als in der IRE-Gruppe. In der pathologischen Analyse maßen die Ablationsläsionen 3,15 ± 1,53 ml (1. Tag), 2,46 ± 0,87 ml (3. Tag), 1,56 ± 1,38 ml nach (7. Tag) in der IRE-Gruppe und 5,66 ± 4,30 ml (1. Tag), nach dem 4.47 ± 1,71 ml (3. Tag) und 3,49 ± 3,36 ml (7. Tag) in der ECT-Gruppe.

    Schlussfolgerungen:

    Die interstitielle ECT resultiert in signifikant größeren Ablationsarealen im Vergleich zur konventionellen IRE.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.