Rofo 2018; 190(S 01): S10-S11
DOI: 10.1055/s-0038-1641268
Vortrag (Wissenschaft)
Gastro- und Abdominaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verbesserung der Erkennbarkeit von fokalen Leberläsionen mittels frequenzselektiver, nichtlinearer Fensterung in der Computertomografie – Ein Vergleich zur MRT

M Bongers
1   Radiologische Klinik Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
G Bier
2   Radiologische Klinik Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Tübingen
,
C Schabel
1   Radiologische Klinik Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
K Nikolaou
1   Radiologische Klinik Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
M Horger
1   Radiologische Klinik Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Es galt herauszufinden, ob mittels frequenzselektiver, nichtlinearer Fensterung (NLF) die Erkennbarkeit und diagnostische Genauigkeit von fokalen Leberläsionen gesteigert werden kann.

    Material und Methoden:

    109 Patienten mit 190 Leberläsionen (32 HCC, 23 CCC, 56 Metastasen, 9 Adenome, 28 FNH, 25 Hämangiome, 17 einfache Zysten) wurden retrospektiv eingeschlossen. Bei alle Patienten lag eine klinischen CT und zeitnahe MRT der Leber vor. Die CT-Bilder wurden mittels neuartigem NLF-Algorithmus nachverarbeitet. Zwei unabhängige Radiologen definierten die optimalen NLF-Einstellungen (Center, Delta, Slope). ROI-basiert wurde das Kontrast-zu-Rauschen (CNR) sowie die metrische Ausdehnung der Leberläsionen ermittelt. Sowohl die Messsicherheit als auch die Gesamtbildqualität wurde von 2 Radiologen auf einer 5-stufigen Likert-Skala bewertet. Bei der Beurteilung der diagnostischen Genauigkeit galt die MRT als interner Goldstandard. Die statistische Auswertung beinhaltete den Vergleich des CNR, der Läsionsgröße, der subjektiven Gesamtbildqualität und diagnostischen Genauigkeit zwischen CT, NLF und MRT.

    Ergebnisse:

    Bei allen 190 Leberläsionen konnte die NLF-Nachverarbeitung erfolgreich durchgeführt werden. Die Interrater-Reliabilität zeigte durchgehend eine hohe Konkordanz (Kappa 0.74 – 0.83). Die besten Einstellungen für hypodense Leberläsionen war ein Center von 85 HU und ein Delta von 15 HU, bei hyperdensen Leberläsionen ein Center von 125 HU und ein Delta von 20 HU, jeweils bei einer Slope von 5. Sowohl das CNR und die Übereinstimmung der Läsionsgröße als auch die subjektive Messgenauigkeit und Gesamtbildqualität konnten signifikant gesteigert werden (alle p < 0.005). Die diagnostische Genauigkeit zeigte für NLF eine gesteigerte Sensitivität von 0.96 (CT: 0.91) und Spezifität 0.84 (CT: 0.82).

    Schlussfolgerungen:

    Mittels NLF lässt sich die Erkennbarkeit, Messgenauigkeit und diagnostische Genauigkeit von fokalen Leberläsionen in der Computertomografie steigern.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.