Rofo 2018; 190(S 01): S21-S22
DOI: 10.1055/s-0038-1641301
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Marfan-Patienten nach Aortenwurzelchirurgie – Die 2D SSFP-MRA ermöglicht ein postoperatives Monitoring ohne intravenöse Kontrastmittelgabe

S Veldhoen
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
C Behzadi
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
A Lenz
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
F Henes
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
M Rybczynski
3   Universitäres Herzzentrum Hamburg, Allgemeine und Interventionelle Kardiologie, Hamburg
,
Y von Kodolitsch
3   Universitäres Herzzentrum Hamburg, Allgemeine und Interventionelle Kardiologie, Hamburg
,
T Bley
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
G Adam
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
P Bannas
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Patienten mit Marfan-Syndrom (MFS) benötigen auch nach Aortenwurzelersatz jährliche Bildgebung zum Ausschluss aortaler Komplikationen. Kontrastfreie MRA-Techniken wurden bei postoperativen MFS-Patienten bislang nicht evaluiert. Ziel der Studie war es, die diagnostische Leistungsfähigkeit der kontrastmittelfreien 2D-SSFP MRA im Vergleich zur etablierten konstrastmittelgestützten MRA (CE-MRA) in einem postoperativen MFS-Kollektiv zu untersuchen.

    Material und Methoden:

    64 erwachsene Patienten nach Aortenwurzelersatz wurden prospektiv einbezogen. 14 Patienten hatten eine residuelle Aortendissektion nach chirurgischer Behandlung einer Typ-A-Dissektion. Die SSFP-Bildgebung und eine CE-MRA wurden bei 1,5T durchgeführt. 2 Radiologen bewerteten die Untersuchungen hinsichtlich Bildqualität, Artefakten und Aortenpathologien. Die Aortendiameter wurden auf definierten Messebenen mit beiden Techniken vermessen.

    Ergebnisse:

    Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Bildqualität (p> .05) und der Häufigkeit von Bildartefakten (p> .05) zwischen SSFP und CE-MRA. Die Sensitivität und Spezifität für den Nachweis von Aortendissektionen betrug bei beiden Auswertern und Techniken 100%. Im Vergleich zur SSFP-Bildgebung wurden bei Verwendung der CE-MRA größere Aortendiameter gemessen (mittlere Bias, 0,9 mm; p <.05). Die inter-rater Übereinstimmung der Diametermessungen war nicht signifikant unterschiedlich (p > 0,05). Unter Verwendung beider Techniken wurde zudem ein postoperatives Nahtaneurysma korrekt identifiziert.

    Schlussfolgerungen:

    Die SSFP-Bildgebung der thorakalen Aorta ist eine geeignete Alternative für das aortale Monitoring von MFS-Patienten nach Aortenwurzelersatz. Der Verzicht auf intravenöses Kontrastmittel vermeidet Nebenwirkungen und erleichtert das Patientenmanagement. Nur wenn eine Aortendissektion bekanntermaßen vorhanden oder in der nativen MRA neu diagnostiziert wird, sollte eine zusätzliche CE-MRA für die exakte Bewertung des Dissektionsausmaßes und der luminalen Kontrastdynamik durchgeführt werden.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.