Rofo 2018; 190(S 01): S28
DOI: 10.1055/s-0038-1641321
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

CT- gesteuerte translumbale Implantation von Dauerkathetern über die Vena Cava inferior- Technik- Indikationen-Technische Erfolgsrate und Komplikationen

G Grözinger
1   Universitätsklinikum Tübingen, Department Radiologie, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
R Syha
1   Universitätsklinikum Tübingen, Department Radiologie, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
R Hoffmann
1   Universitätsklinikum Tübingen, Department Radiologie, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
K Nikolaou
1   Universitätsklinikum Tübingen, Department Radiologie, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
C Thiel
2   Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
,
K Thiel
2   Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
,
U Grosse
1   Universitätsklinikum Tübingen, Department Radiologie, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Ziel war die Evaluation der Indikationen, der technischen Erfolgsrate und der Komplikationen von Dauerkathetern (Hickman- und Portkatheter) welche mittels translumbaler CT-gesteuerter Punktion der Vena cava inferior implantiert wurden.

    Material und Methoden:

    In diese retrospektive Studie wurden über den Zeitraum von 2007 bis 2017 insgesamt 12 Patienten mit insgesamt 16 Interventionen eingeschlossen. Bei allen Patienten war keine offene Vena sublclavia oder Vena jugularis interna als Standartzugang mehr offen. Das mittlere Alter bei Implantation betug 48,2 Jahre. Die zugrunde liegende Erkrankung war in 11 Fällen benige (darunter 9 Patienten mit Kurzdarmsyndrom) und in einem Fall maligne (Plasmozytom). Die Implantation wurde in einem Hybridverfahren durchgeführt. Dabei wurde im CT die Vena cava inferior translumbal punktiert und anschließend der Dauerkatheter (Port- oder Hickmankatheter) unter fluoroskopischer Kontrolle implantiert.

    Ergebnisse:

    Alle durchgeführten Interventionen waren technisch erfolgreich (10x Portkatheter, 6x Hickmankatheter). Die 30-Tages- Komplikationsrate betrug 12,5% (n = 2). Es kam zu keiner Blutung aus der Aorta oder der Vena cava inferior. Die beiden Komplikationen waren eine Blutung aus der Porttasche sowie ein Fall einer subkutanen Knickbildung des Katheters. Beide Komplikationen konnten am gleichen Tag revidiert werden und benötigten keine Verlängerung des Klinikaufenthalts. Der mittlere Nachbeobachtungszeitraum betrug 60 Monate (3,4 – 160). 6 von 12 Patienten verstarben während des Nachbeobachtungszeitraums. Späte Komplikationen waren Infekte des Kathetersystems in 6 Fällen nach durchschnittlich 12 Monaten (2,7 – 31,4), ein Defekt des Katheters (nach 7 Monaten) und eine Dislokation des Systems (nach 38 Monaten).

    Schlussfolgerungen:

    Die CT-gesteuerte translumbale Implantation von Dauerkathetern in die Vena cava inferior ist eine technisch machbare und sichere Möglichkeit für venöse Dauerzugänge in Fällen in denen keine andere Option für einen venösen Dauerzugang besteht.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.