Rofo 2018; 190(S 01): S33
DOI: 10.1055/s-0038-1641339
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

ClinicIMPPACT Trial – Planung und Echtzeit-Simulation von hepatischen Radiofrequenzablationsverfahren

M Reinhardt
1   Department für Bildgebung und Strahlenmedizin, Universitätsklinikum Leipzig, Radiologie, Leipzig
,
C Hinestrosa
2   Department für Bildgebung und Strahlenmedizin Uniklinikum Leipzig, Radiologie, Leipzig
,
M Kolesnik
3   Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT, Skt. Augustin
,
J Fuetterer
4   Department of Diagnostic and Interventional Radiology, University Hospital, Radiologie, Nijmegen/Niederlande
,
R Blanco
5   Medical Imaging Centre of Southwest Finland, Turku University Hospital, Radiologie, Turku/Finnland
,
H Portugaller
6   University Clinic of Radiology Graz, Graz, Austria, Radiologie, Graz/Österreich
,
P Voglreiter
7   University of Technology, Institute of Computer Graphics and Vision, Austria, Graz
,
R Flanagan
8   NUMA Engineering Services Ltd., Louth, Ireland, Louth
,
M Moche
2   Department für Bildgebung und Strahlenmedizin Uniklinikum Leipzig, Radiologie, Leipzig
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Patientenspezifische Faktoren wie Tumornähe zu Gefäßen oder Gewebeperfusion können die Läsionsgröße während der Radiofrequenzablation (RFA) von Lebertumoren beeinflussen und sowohl zu Über- als auch zu Unterbehandlung führen. Unser Ziel war es, ein umfassendes Software-Tool zur Optimierung der Planung und Simulation von RFA-Verfahren klinisch zu validieren.

    Material und Methoden:

    In dieser prospektiven klinischen Studie haben wir 47 Leberläsionen von 44 Patienten mit verschiedenen Lebermalignomen eingeschlossen, welche vor RFA eine Mehrphasen-Computertomografie (einschließlich Quantifizierung der Leberperfusion) erhielten. Die tatsächliche RFA-Nadelposition wurde durch intraprozedurale CT-Scans beurteilt und in einem 3D-Modell registriert, welches vor der Intervention erstellt wurde. Bildberechnungen und thermische Simulation ermöglichten eine Echtzeitverarbeitung während der RFA. Größe, Form und Position der simulierten Läsionen wurden mit den tatsächlichen Ablationszonen verglichen, welche via Follow-up-CT einen Monat nach der RFA gemessen wurden.

    Ergebnisse:

    Es bestand eine starke Korrelation (r = 0,71, ρ < 0,0001) und kein signifikanter Unterschied (Wilcoxon p = 0,49) zwischen den simulierten und segmentierten Läsionsvolumina. Die Oberflächen- und Volumenabweichung zwischen den simulierten und segmentierten Läsionen betrug 3,8 mm ± 2,0 SD (absoluter mittlerer Fehler, AAE) und 1,1%± 1,2 SD (relative Volumenabweichung). AAE war positiv mit der Dauer der Ablation korreliert (r = 0,29, p < 0,05) und die Dauer der Ablation war ein unabhängiger Prädiktor für AAE (β= 0,027 ± 0,01 Minuten, p = 0,02), nach Korrektur für Gewebeperfusion und An- oder Abwesenheit von Leberzirrhose.

    Schlussfolgerungen:

    Unsere Softwareanwendung zeigte eine gute Genauigkeit für RFA-Läsionsprädiktion der Leber. Die Einführung der Software in die klinische Routine könnte dazu beitragen, die Sicherheit und den Erfolg von Radiofrequenzablationen in der Leber zu verbessern.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.