Rofo 2018; 190(S 01): S44
DOI: 10.1055/s-0038-1641371
Vortrag (Wissenschaft)
Kontrastmittel
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

T1ρ-gewichtete dynamische Glukose-verstärkte Magnetresonanztomografie bei Glioblastompatienten

D Paech
1   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Radiologie, Heidelberg
,
P Schuenke
2   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg
,
C Koehler
1   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Radiologie, Heidelberg
,
J Windschuh
2   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg
,
S Mundiyanapurath
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Neurologie, Heidelberg
,
S Bickelhaupt
1   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Radiologie, Heidelberg
,
D Bonekamp
1   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Radiologie, Heidelberg
,
P Bäumer
1   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Radiologie, Heidelberg
,
P Bachert
2   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg
,
M Ladd
2   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg
,
M Bendszus
4   Universitätsklinikum Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg
,
W Wick
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Neurologie, Heidelberg
,
A Unterberg
5   Universitätsklinikum Heidelberg, Neurochirurgie, Heidelberg
,
H Schlemmer
1   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Radiologie, Heidelberg
,
M Zaiss
6   Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik, Tübingen
,
A Radbruch
1   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Radiologie, Heidelberg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Ziel dieser Arbeit war mithilfe der T1ρ-gewichteten dynamischen Glukose-verstärkten Magnetresonanztomografie (engl. dynamic glucose enhanced MR imaging = DGE MRI) bei 7 Tesla (7T) die Glukoseaufnahme von Tumoren bei neudiagnostizierten Glioblastompatienten zu untersuchen.

    Material und Methoden:

    Elf neudiagnostizierte Glioblastompatienten wurden im Rahmen dieser prospektiven Studie an einem 7T-Ganzkörper-MRT (Siemens Healthineers, Erlangen, DE) untersucht. 100 ml 20% D-Glucose wurden während der DGE-MRT über die Cubitalvene injiziert; die verwendete Sequenz basiert auf einer Chemical Exchange sensitiven Spin-Lock- (CESL) Sequenz mit adiabatischen Sättigungspulsen (Schuenke et al., 2017, doi: 10.1038/srep42093). Klinische 3T Vergleichsuntersuchungen mit Gadolinium-haltigen Kontrastmittel wurden zur Daten-Registrierung und qualitativen Vergleichen verwendet

    Ergebnisse:

    Der DGE-Kontrast ermöglichte die Identifizierung einer pathophysiologisch erhöhten Glukoseaufnahme im Tumorbereich bei allen Patienten. Die mittlere Signalintensität in den Glukose-aufnehmenden Tumorregionen (DGEρ= 3,57 ± 1,79%) war signifikant höher als in der kontralateralen, normal erscheinenden weißen Substanz (DGEρ= 0,22 ± 0,80%) (p < 0,01). Die DGE-MRT zeigte zudem eine erhöhte Glukoseaufnahme in den Regionen der grauen Substanz im Vergleich zur weißen Substanz des menschlichen Gehirns (p < 0,001). Bei keinem Patienten wurden Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Glukoseinjektion beobachtet.

    Schlussfolgerungen:

    Die DGE-MRT könnte ergänzende Informationen über die metabolische Heterogenität von Tumoren liefern, mit Implikationen für Therapieplanung und Response-Monitoring. Darüber hinaus könnte die DGE-MRT das Gebiet der metabolischen Glukose-Bildgebung ohne die Notwendigkeit radioaktiver Tracer erschließen.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.