Rofo 2018; 190(S 01): S60
DOI: 10.1055/s-0038-1641420
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MR Fingerprinting: Wie vergleichbar ist die neuartige Mappingtechnik mit konventionellem T1 und T2 Mapping?

V Keil
1   UK Bonn, Radiologie, Bonn
,
S Bakoeva
1   UK Bonn, Radiologie, Bonn
,
A Jurcoane
1   UK Bonn, Radiologie, Bonn
,
P Koken
2   Philips Research, Hamburg
,
M Doneva
2   Philips Research, Hamburg
,
T Amthor
2   Philips Research, Hamburg
,
B Mädler
3   Philips Healthcare, Bonn
,
W Block
1   UK Bonn, Radiologie, Bonn
,
H Schild
1   UK Bonn, Radiologie, Bonn
,
E Hattingen
1   UK Bonn, Radiologie, Bonn
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Das neue Verfahren MR Fingerprinting (MRF) ist eine alternative Methode zum quantitativen Mapping der T1- und T2-Relaxationszeiten mit dem Vorteil einer zeitsparenden Akquisition eines einzigen wichtungsfreien Rohdatensatzes, aus dem diese und weitere Parameter bestimmt werden können. Diese Studie erforscht, ob die mittels MRF bestimmten T1- und T2-Relaxationszeiten mit denen aus Standard-Relaxometieverfahren übereinstimmen.

    Material und Methoden:

    76 zustimmungsfähige Freiwillige wurden bei 3T mit einer 8-Kanal Spule untersucht: 1. 1 mm3 3D T1 GRASE Sequenz; 2. Axiale 2D MRF-Sequenz mit 12 Schichten; 3. Standard T1-Mapping mittels Multi-Flipwinkel Inversion Recovery und 4. Multiecho-T2-Mapping (Gesamt-Akquisitionszeit 18 Min.). Die Nachverarbeitung umfasste (1) Erstellung quantitativer Karten der T1- und T2-Relaxationszeiten (2) Segmentation zerebraler Substrukturen (FSL) (3) Bestimmung der quantitativen Werte aus diesen Regionen T1- und T2-Zeiten wurden für intra-individuell mit Wilcoxon-Test verglichen.

    Ergebnisse:

    Die T1- und T2-Zeiten wichen zwischen MRF und Standard in jeder Substruktur hochsignifikant voneinander ab (p < 0,001). Die Abweichung war für T2-Zeiten erheblich ausgeprägter (bspw. graue Substanz: MRF-T2: 64,2 ± 9,0 ms vs. Standard-T2: 97,3 ± 7,0 ms; 51% Unterschied) als für T1-Zeiten (MRF-T1: 1352,0 ± 53,9 ms vs. Standard-T1: 1369,9 ± 55,7 ms; 1,2% Unterschied) und ausgeprägter in weißer als in grauer Substanz (weiße Substanz MRF-T2: 46,3 ± 6,3 ms vs. Standard-T2: 83,3 ± 4,7 ms; 79% Differenz vs. 51% in grauer Substanz).

    Schlussfolgerungen:

    Die aus MRF-Rohdaten ermittelten T1- und T2-Zeiten weichen signifikant insbesondere für T2-Zeiten und besonders in weißer Substanz von den Zeiten der Standardverfahren ab. Dies kann speziell für klinische Fragestellungen bzgl. Veränderungen der weißen Substanz relevant sein, da relaxometrische Unterschiede zum Gesunden je nach Verfahren u.U. nicht erkannt werden. Aus technischer Perspektive müssen die Hintergründe dieser Abweichungen weiter erforscht werden.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.