Rofo 2018; 190(S 01): S65
DOI: 10.1055/s-0038-1641433
Vortrag (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung/Onkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Spektral CT (SCT) in Staging von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) – Evaluation SCT-spezifischer Analyseparameter

U Fehrenbach
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Radiologie, Berlin
,
K Merz
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Radiologie, Berlin
,
G Böning
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Radiologie, Berlin
,
F Feldhaus
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Radiologie, Berlin
,
J Kahn
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Radiologie, Berlin
,
N Frost
2   Charité Universitätsmedizin Berlin, Innere Medizin – Infektiologie und Pneumologie, Berlin
,
M Maurer
3   Universitätsspital Bern, Radiologie, Bern
,
D Renz
4   Universitätsklinikum Jena, Radiologie, Jena
,
B Hamm
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Radiologie, Berlin
,
F Streitparth
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Radiologie, Berlin
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die Bildgebung des NSCLC basiert auf morphologischen Kriterien in der CT Untersuchung. Die Spektral CT (SCT) bietet zusätzliche Informationen durch quantitative Materialanalyse und die Möglichkeit der monochromatischen Bildanalyse/Spektralkurvenanalyse. Die Studie dient der Evaluierung dieser SCT basierten Parameter in NSCLC-Patienten.

    Material und Methoden:

    116 NSCLC Patienten wurden als prospektive Kohortenstudie mit einer einphasigen, kontrastmittelgestützten SCT („kV-Switching“80kv/140kv) untersucht. Die SCT Analyse (Iodgehalt (IC), Steigung der Spektralkurve (k) und quantitativer HU Anstieg) von Tumorgewebe (Primarius und Metastasen) und Lymphknoten (LK) wurde durchgeführt. Nebennierenraumforderungen (NNR) wurden in einer virtuell nativen Serie (VNS) evaluiert.

    Ergebnisse:

    Innerhalb des Kollektivs waren 52 unbehandelte NSCLC Primarien messbar. Adenokarzinome zeigten signifikant höhere IC als Plattenepithelkarzinome. (18,8vs12,0; p = 0,035). 126 LK wurden analysiert und Metastasen zeigten einen signifikant geringeren IC und k als gutartige LK (20,8 vs. 25,8; p = 0,023; 1,6 vs. 2,5; p = 0,000). Tumoren nach Radiochemotherapie (RCT) (n = 19) zeigten bei lokaler Tumorkontrolle einen signifikant geringeren IC in der „hot spot“ Analyse als Tumoren in „progressive disease“ (4,27 vs. 2,06; p = 0,000). In der VNS konnten in 34 NNR Adenome mit einer hohen Sensitivität und Spezifität (91%, 100%) identifiziert werden. Metastasen zeigten keine signifikanten Unterschiede zu benignen Rundherden (p = 0,18 – 0,76). Bei zwei Patienten mit Lungenarterienembolie, konnte der Perfusionsdefekt in der Iodkarte nachgewiesen werden.

    Schlussfolgerungen:

    Die SCT und ihre spezifische Analyse kann bei der Differenzierung zwischen NSCLC Subtypen helfen und erlaubt zudem eine verbesserte Identifizierung von Lymphknotenmetastasen. Außerdem kann die SCT bei der Evaluierung des Therapieansprechens nach RCT helfen. VNS verbessert die Differenzierung zwischen Nebennierenadenomen und Metastasen. Pulmonale Perfusionsdefekte können durch die Iodkarte visualisiert werden.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.