Rofo 2018; 190(S 01): S68
DOI: 10.1055/s-0038-1641442
Vortrag (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung/Onkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Rolle der CT-Texturanalyse für eine korrekte Klassifizierung des Therapieansprechens bei Lymphompatienten mit diffuser Milzinfiltration

C Reinert
1   Universitätsklinikum Tübingen, Radiologische Klinik, Tübingen
,
M Horger
1   Universitätsklinikum Tübingen, Radiologische Klinik, Tübingen
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Ziel dieser Studie war es, die Bedeutung von CT-Texturparametern für eine genaue Klassifizierung des Therapieansprechens bei Patienten mit lymphoproliferativen Erkrankungen und diffuser zellulärer Milzinfiltration zu untersuchen.

    Material und Methoden:

    30 Patienten (16 männlich, Durchschnittsalter: 55 Jahre) mit neu diagnostiziertem Lymphom und diffuser Milzbeteiligung wurden mittels Kontrastmittel-CT zum Staging vor und nach Chemotherapie untersucht. Die Milz wurde jeweils zusätzlich mittels Texturanalyse untersucht und die Texturparameter anhand statistisch signifikanter Unterschiede beurteilt. Eingeschlossene Texturparameter 1. Ordnung waren „Heterogeneity“, „Intensity“, „Average“, „Deviation“, „Skewness“ sowie als Parameter 2. Ordnung „Entropy of co-occurrence“, „Number non uniformity (NGLDM)”, „Entropy“ und „Contrast Entropy of NGLDM“.

    Ergebnisse:

    Entsprechend des Referenzstandards wurden die Patienten nach Therapieende anhand einer Normalisierung der Milzgröße und/oder des FDG-Uptakes in der 18F-FDG-PET/CT klassifiziert: Komplettremission (n = 26), Partialremission (n = 3), stabiler Befund (n = 1). Die folgenden Texturparameter 1. Ordnung zeigten signifikante Unterschiede vor und nach erfolgreicher Chemotherapie (p < 0,0001): „Entropy/Uniformity of Heterogeneity“, „Mean Intensity“, „Mean/Entropy/Uniformity of Average“, „Entropy/Uniformity of Deviation“ und „Entropy of Skewness“. Bei den Texturparametern 2. Ordnung ergaben sich keine signifikanten Unterschiede.

    Schlussfolgerungen:

    Sowohl die „Mean Intensity“ der Milz als auch die „Entropy of Heterogeneity“ und die „Entropy of Skewness“ nahmen nach Chemotherapie ab, während die „Uniformity of Heterogeneity“ anstieg. Dies deutet auf eine abnehmende Komprimierung der roten Pulpa durch die vergrößerte (zellulär infiltrierte) weiße Pulpa hin und auf eine verstärkte ultrastrukturelle Uniformität in der sich normalisierenden Milz. Der Einsatz von CT-Texturparametern in der CT könnte somit für ein akkurates Therapiemonitoring von Lymphompatienten von zusätzlichem Nutzen sein.


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    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.