Rofo 2018; 190(S 01): S69
DOI: 10.1055/s-0038-1641445
Vortrag (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung/Onkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kann die 18F-FDG PET/MR bei Patienten mit Malignem Melanom die Sentinellymphknotenentfernung zur initialen Detetektion von Lymphknotenmetastasen ersetzen?

B Schaarschmidt
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Grueneisen
2   Universitätsklinikum Duisburg-Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Düsseldorf
,
L Sawicki
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
V Stebner
3   Universitätsklinikum Duisburg-Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
,
J Kirchner
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Buchbender
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
P Heusch
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
L Umutlu
4   Universitätsklinikum Duisburg-Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
,
G Antoch
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
T Pöppel
3   Universitätsklinikum Duisburg-Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Ziel der Arbeit war es, die Sensitivität und Spezifität von 18F-FDG PET/CT, PET/MR sowie PET/MR & DWI in der Beurteilung von Sentinellymphknotenmetastasen bei Patienten mit Malignem Melanom zu evaluieren.

    Material und Methoden:

    Es wurden 52 Patienten (weiblich: n = 30, männlich: n = 22, Alter: 50,5 ± 16,0) in diese retrospektive Studie eingeschlossen, die sowohl ein 18F-FDG PET/CT als auch ein PET/MR mit Diffusionsbildgebung (DWI) vor einer Lymphabflussszintigrafie mit SPECT/CT und anschließender Sentinellymphknotenentfernung erhalten hatten. Anschließend wurden die Sentinellymphknoten in unterschiedlichen Sitzungen in den PET/CT- und PET/MRT-Bildern aufgesucht und anhand von erhöhter Traceranreicherung (PET/CT), erhöhter Traceranreicherung und suspekter Morphologie (PET/MR) sowie erhöhter Traceranreicherung, suspekter Morphologie und pathologischer Difffusionsstörung (PET/MR & DWI) in die Kategorien „maligne“ und „benigne“ eingeteilt. Die histopathologischen Ergebnisse nach Sentinellymphknotenentfernung dienten als Referenzstandard.

    Ergebnisse:

    Mittels SPECT/CT konnten 87 Sentinellymphknoten identifiziert werden, von denen 17 Metastasen aufwiesen (< 0,1 mm: n = 4, 0,1 – 1 mm: n = 7, > 1 mm: n = 6). Sensitivität, Spezifität, positiv und negativ prädiktiver Wert waren 17.7%, 95.6%, 50.0% und 82.3% für PET/CT, 23.5%, 96.9%, 66.7% und 82.3% für PET/MR und 0%, 93.3%, 0%, 82.4% für PET/MR & DWI. Aufgrund von widersprüchlichen Informationen zwischen PET/MR & DWI erniedrigte sich die Anzahl der wahren positiven Befunde, sodass diese Methode am schlechtesten abschnitt.

    Schlussfolgerungen:

    Leider gelingt es auch mittels 18F-FDG PET/MR nicht, die Sensitivität und Spezifität zur initialen Detektion von Lymphknotenmetastasen im Vergleich zur PET/CT zu verbessern, sodass die Sentinellymphknotenentfernung bei Patienten mit malignem Melanom weiterhin die Methode der Wahl zur Detetektion von initialen Lymphknotenmetastasen darstellt. Die zusätzliche Analyse der DWI verschlechtert aufgrund von widersprüchlichen Informationen die Genauigkeit der PET/MR.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.