Rofo 2018; 190(S 01): S73
DOI: 10.1055/s-0038-1641459
Vortrag (Wissenschaft)
Thoraxradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Automatische Quantifizierung des peripheren intrapulmonalen Lungengefäßvolumens zur nicht-invasiven Erkennung der pulmonalen Hypertonie

F Rengier
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
C Melzig
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
O Weinheimer
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
B Egenlauf
2   Thoraxklinik Heidelberg, Zentrum für Pulmonale Hypertonie, Heidelberg
,
M Messerli
3   Universitätsspital Zürich, Nuklearmedizin, Zürich
,
E Grünig
2   Thoraxklinik Heidelberg, Zentrum für Pulmonale Hypertonie, Heidelberg
,
C Heußel
4   Thoraxklinik Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
H Kauczor
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Analyse einer automatischen Quantifizierung des peripheren intrapulmonalen Lungengefäßvolumens basierend auf pulmonaler CT Angiografie (CTPA) zur nicht-invasiven Erkennung einer pulmonalen Hypertonie (PH).

    Material und Methoden:

    93 Patienten erhielten für die Abklärung einer PH eine Rechtsherzkatheteruntersuchung und eine CTPA. Nach sekundärem Ausschluss von Patienten mit chronisch thromboembolischer PH bildeten 74 Patienten (66 ± 12 Jahre, 50 Frauen) die finale Studienpopulation. Mittels einer im Hause entwickelten Software wurden die intrapulmonalen Lungengefäßvolumina innerhalb von 10, 15 und 20 mm der Lungenperipherie quantifiziert.

    Ergebnisse:

    42 der 74 Patienten hatten eine PH (mittlerer pulmonalarterieller Druck (mPAP) 37 ± 11 mmHg), 32 Patienten hatten einen normwertigen mPAP (17 ± 4 mmHg). Die peripheren intrapulmonalen Lungengefäßvolumina waren bei den Patienten mit PH im Vergleich zu den Patienten ohne PH signifikant vergrößert: 31 ± 17 vs. 19 ± 14 cm3 in der 10 mm, 59 ± 24 vs. 42 ± 19 cm3 in der 15 mm und 86 ± 29 vs. 66 ± 23 cm3 in der 20 mm Lungenperipherie (alle p < 0.003). Die ROC-Analyse zeigte eine AUC für die Erkennung einer PH von 0,75 (10 mm), 0,74 (15 mm) und 0,73 (20 mm). Ein Schwellenwert von 19,4 cm3 für das intrapulmonale Lungengefäßvolumen in der 10 mm Lungenperipherie identifizierte die PH mit 74% Sensitivität, 72% Spezifität, 78% positivem und 67% negativem prädiktiven Wert.

    Schlussfolgerungen:

    Eine automatische Quantifizierung des peripheren intrapulmonalen Lungengefäßvolumens basierend auf CTPA ist möglich und zeigte signifikant vergrößerte Lungengefäßvolumina bei Patienten mit invasiv bestätigter PH. Die höchste diagnostische Genauigkeit hatte das Lungengefäßvolumen innerhalb von 10 mm der Lungenperipherie. Die Technik könnte die nicht-invasive Erkennung einer PH erleichtern.


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    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.